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Analysis

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1414 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

nur um das Vorzeichen und um die Reihe<br />

log p<br />

p<br />

p∈P<br />

z log p log p<br />

− =<br />

− 1 pz p<br />

p∈P<br />

p∈P<br />

z (pz − 1)<br />

Diese Reihe konvergiert offensichtlich sogar auf der Halbebene Re(z) > 1<br />

2<br />

kompakt gegen eine holomorphe Funktion. Mit der logarithmischen Ableitung<br />

der ζ-Funktion hat also auch unsere Funktion Φ eine meromorphe Fort-<br />

setzung auf die Halbebene Re(z) > 1<br />

2<br />

mit nur einfachen Polen, die eben bei<br />

z = 1 und an den Nullstellen von ζ liegen und deren Residuum an jeder<br />

Nullstelle der ζ-Funktion aufgrund des Vorzeichenwechsels das Negative der<br />

Nullstellenordnung ist bzw. am einfachen Pol der ζ-Funktion bei z = 1 eine<br />

Eins. Nun beachte man für alle α > 0 und ε > 0 die Ungleichung<br />

0 ≤ <br />

p<br />

log p<br />

p 1+ε<br />

p iα/2 + p −iα/2 4 = Φ(1 + ε + 2iα) + 4Φ(1 + ε + iα)<br />

+6Φ(1 + ε)<br />

+4Φ(1 + ε − iα) + Φ(1 + ε − 2iα)<br />

Multiplizieren wir diese Ungleichung mit ε > 0, lassen ε von oben gegen<br />

Null streben und beachten ζ(¯z) = ζ(z), so erhalten wir für µ bzw. ν die<br />

Nullstellenordnungen von ζ an den Stellen 1+iα bzw. 1+2iα die Abschätzung<br />

0 ≤ 6 − 2ν − 8µ. Daraus folgt dann sofort, daß die ζ-Funktion auch keine<br />

Nullstellen mit Realteil Eins haben kann.<br />

4.1.13. Gegeben f : R>0 → C eine beschränkte meßbare Funktion erklärt<br />

man eine holomorphe Funktion auf der Halbebene Re(z) > 0, ihre Laplace-<br />

Transformierte, durch die Vorschrift<br />

∞<br />

F (z) = f(t) e −zt dt<br />

0<br />

Daß diese Funktion tatsächlich holomorph ist, wird der Leser als Übung leicht<br />

zeigen können. Die Laplace-Transformation wird allgemeiner für Borel-Maße<br />

auf R>0 erklärt, die für t → ∞ so langsam dichter werden, daß ihre Transformierte<br />

noch auf einer Halbebene der Form Re(z) > a definiert ist. Sie<br />

ist bei der Lösung von Differentialgleichungen oft hilfreich, da sie diese in<br />

algebraische Gleichungen umwandelt.<br />

Satz 4.1.14 (Taubersatz von Newman). Ist f : [0, ∞) → C beschränkt<br />

und meßbar und läßt sich die Laplace-Transformierte F von f holomorph auf<br />

eine offene Umgebung der abgeschlossenen Halbebene Re(z) ≥ 0 fortsetzen,<br />

so gilt für den Wert bei Null dieser Ausdehnung die Formel<br />

F (0) = lim<br />

T →∞<br />

T<br />

0<br />

f(t) dt

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