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Analysis

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540 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

Beweis. Wir konstruieren ϕn zum Beispiel wie folgt: Sei 0 = a0 < a1 < . . . <<br />

ar = n die äquidistante Einteilung von [0, n] in Stücke der Länge 2 −n , also<br />

r = n2 n und ai = i2 −n . Wir setzen Ai = f −1 [ai, ai+1) für 0 ≤ i < r sowie<br />

Ar = f −1 [n, ∞] und bilden ϕn = r<br />

i=0 ai[Ai]. Es ist offensichtlich, daß wir so<br />

eine monotone Folge von Stufenfunktionen erhalten, die punktweise gegen f<br />

konvergiert.<br />

Jetzt schreiben wir f und g als punktweise Grenzwerte von monotonen Folgen<br />

meßbarer Stufenfunktionen, 0 ≤ ϕ0 ≤ ϕ1 ≤ . . . und 0 ≤ ψ0 ≤ ψ1 ≤ . . ., und<br />

folgern mit dem Satz 6.4.9 über monotone Konvergenz<br />

<br />

<br />

f + g = lim<br />

n→∞<br />

<br />

ϕn + ψn = lim<br />

n→∞<br />

<br />

ϕn + lim<br />

n→∞<br />

<br />

ψn =<br />

<br />

f +<br />

Übung 6.4.13. Sei (X, M ∗ , µ ∗ ) ein Maßraum, M ⊂ M ∗ eine σ-Unteralgebra<br />

und µ = µ ∗ |M das darauf induzierte Maß. Man zeige: Für jede bezüglich M<br />

meßbare Funktion f : X → [0, ∞] gilt fµ = fµ ∗ .<br />

Übung 6.4.14. Sei (X, M) ein Meßraum. Man zeige: Die Summe zweier Maße<br />

µ, ν auf M ist wieder ein Maß µ + ν auf M und für jede meßbare Funktion<br />

f : X → [0, ∞] gilt f(µ + ν) = fµ + fν.<br />

6.4.15 (Restriktion von Maßen). Ist (X, M, µ) ein Maßraum und A ⊂<br />

X eine meßbare Teilmenge, so erhalten wir in offensichtlicher Weise einen<br />

weiteren Maßraum (A, M|A, µ|A). Meist kürzen wir die Restriktion µ|A von<br />

unserem Maß auf die induzierte σ-Algebra M|A = {B ∈ M | B ⊂ A} mit<br />

µ ab. Integrale in Bezug auf diesen Maßraum notieren wir <br />

<br />

fµ oder auch<br />

A<br />

f. Ist f : X → [0, ∞] meßbar, so haben wir offensichtlich<br />

A<br />

<br />

A<br />

<br />

f =<br />

X<br />

[A]f<br />

wobei links das Integral der Restriktion von f auf A gemeint ist und rechts<br />

das Integral des Produkts von f mit der charakteristischen Funktion von A,<br />

gebildet mit der Konvention 0 · ∞ = 0.<br />

Ergänzung 6.4.16. Ich habe nicht durchdacht, ob für j : A ↩→ X eine injektive<br />

meßbare Abbildung von Meßräumen mit der Eigenschaft, daß die Bilder<br />

meßbarer Mengen wieder meßbar sind, die Notation j ! µ für das vermittels<br />

j eingeschränkte Maß sinnvoll sein könnte. Es ist ja schon so, daß derartige<br />

Abbildungen das meßbare Analogon von étalen Abbildungen sind, und<br />

in kartesischen Diagrammen in der Kategorie der Meßräume gilt durchaus<br />

ψ∗j ! µ = i ! φ∗µ.<br />

g

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