05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

234 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Definition 6.2.16. Gegeben metrische Räume (Xi, di) für 1 ≤ i ≤ n machen<br />

wir das Produkt X = X1 × . . . × Xn zu einem metrischen Raum durch<br />

die Produktmetrik, indem wir für x = (x1, . . . , xn) und y = (y1, . . . , yn)<br />

vereinbaren<br />

d(x, y) = sup di(xi, yi)<br />

1≤i≤n<br />

Beispiel 6.2.17. Der Betragsabstand auf R n+m ist die Produktmetrik zu den<br />

Betragsabständen auf R n und R m .<br />

Proposition 6.2.18 (Komponentenregel). Seien Z und X1, . . . , Xn metrische<br />

Räume und fi : Z → Xi Abbildungen. Genau dann ist die Abbildung<br />

f = (f1, . . . , fn) : Z → X1 × . . . × Xn stetig, wenn alle fi stetig sind.<br />

6.2.19. Wenden wir diese Proposition an mit f der Identität auf einem Produkt,<br />

so impliziert die Stetigkeit der Identität, daß alle Projektionsabbildungen<br />

pr i : X1 × . . . × Xn → Xi stetig sein müssen.<br />

Beweis. Da die Projektionen pr i Abstände zwischen Punkten nie vergrößern,<br />

können wir ihre Stetigkeit direkt zeigen, “indem wir jeweils δ = ε nehmen”.<br />

Ist f stetig, so sind folglich auch die fi = pr i ◦f stetig als Verknüpfungen<br />

stetiger Abbildungen. Sind umgekehrt alle fi stetig in p, so gibt es für jedes<br />

ε > 0 gewisse δi mit d(p, z) < δi ⇒ di(fi(p), fi(z)) < ε, wo di die Metrik auf<br />

Xi bezeichnet. Nehmen wir δ = inf δi, so gilt<br />

d(p, z) < δ ⇒ d(f(p), f(z)) < ε<br />

und das ist gleichbedeutend zu f(B(p; δ)) ⊂ B(f(p); ε).<br />

Korollar 6.2.20 (Summen und Produkte stetiger Abbildungen sind<br />

stetig). Ist X ein metrischer Raum und sind f, g stetige Abbildungen X →<br />

R, so sind auch f + g und fg stetige Abbildungen X → R.<br />

Beweis. Wir schreiben f + g bzw. fg als die Verknüpfung der nach 6.2.18<br />

stetigen Abbildung X → R 2 , x ↦→ (f(x), g(x)) mit der nach 6.2.13 stetigen<br />

Addition bzw. Multiplikation R 2 → R.<br />

Beispiel 6.2.21. Die Abbildung f : R 2 → R 2 gegeben durch die Vorschrift<br />

(x, y) ↦→ (x sinh(y), x 2 y 3 )<br />

ist stetig. In der Tat reicht es nach der Komponentenregel zu zeigen, daß ihre<br />

beiden Komponenten f1 und f2 stetig sind. Wir zeigen das nur für die erste<br />

Komponente und überlassen die Behandlung der zweiten Komponente dem<br />

Leser. Warum also ist die Abbildung f1 : R 2 → R, (x, y) ↦→ x sinh(y) stetig?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!