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Analysis

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130 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

nicht auf der reellen Achse liegen, Realteil 1/2 haben müssen. Ein Beweis<br />

dieser Vermutung hätte weitreichende Konsequenzen für unser Verständnis<br />

der Verteilung der Primzahlen, wie der Beweis des Primzahlsatzes VIII.4.1.1<br />

illustriert. Die Riemann’sche Vermutung ist übrigends der Kern des achten<br />

Hilbert’schen Problems.<br />

Definition 2.5.13. Wir sagen, eine Reihe ∞<br />

k=0 ak konvergiere absolut<br />

genau dann, wenn die Reihe der Absolutbeträge ihrer Reihenglieder konvergiert,<br />

in Formeln ∞<br />

k=0 |ak| < ∞.<br />

Beispiel 2.5.14. Die sogenannte alternierende harmonische Reihe<br />

∞<br />

k+1 1 1 1 1<br />

(−1) = 1 − + − + . . .<br />

k 2 3 4<br />

k=1<br />

konvergiert, aber nicht absolut. Daß die Reihe nicht absolut konvergiert, hatten<br />

wir schon in 2.5.11 gesehen. Um zu zeigen, daß unsere Reihe dennoch<br />

konvergiert, beachten wir, daß für die Folge sn der Partialsummen gilt<br />

s2 ≤ s4 ≤ s6 ≤ . . . s5 ≤ s3 ≤ s1<br />

Folglich existiert S = sup{s2, s4, . . .}. Da aber gilt s2k ≤ S ≤ s2k+1 für alle k<br />

erhalten wir |S − sn| ≤ 1<br />

n und folglich limn→∞ sn = S. Wir werden in 5.4.1<br />

sehen, daß genauer gilt 1 − 1 1 1 + − + . . . = log 2.<br />

2 3 4<br />

Übung 2.5.15. Man zeige das Leibniz’sche Konvergenzkriterium: Ist ak<br />

eine monoton fallende Nullfolge, so konvergiert die Reihe ∞ k=0 (−1)kak. Satz 2.5.16. Jede absolut konvergente Reihe konvergiert.<br />

Beweis. Sei ∞ k=0 ak unsere absolut konvergente Reihe. Seien<br />

n<br />

n<br />

sn = ak, Sn = |ak|<br />

k=0<br />

die Partialsummen der Reihe selbst und der Reihe der Absolutbeträge. Nach<br />

Annahme konvergiert die Folge der Sn in R und ist also eine Cauchy-Folge.<br />

Da aber gilt |sn − sm| = | n k=m+1 ak| ≤ n k=m+1 |ak| = Sn − Sm ∀n > m,<br />

ist dann auch sn eine Cauchy-Folge und konvergiert in R nach 2.2.11.<br />

Satz 2.5.17 (Umordnungssatz). Ist ∞ k=0 ak eine absolut konvergente Reihe<br />

und u : N → N eine Bijektion, so ist auch ∞ k=0 au(k) eine absolut konvergente<br />

Reihe und es gilt<br />

∞<br />

∞<br />

au(k) =<br />

k=0<br />

k=0<br />

k=0<br />

ak

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