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Analysis

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5. UNAUSGEGORENES ZUR FUNKTIONENTHEORIE 1431<br />

Definition 5.1.7. Eine stetige Abbildung f : X → Y von zweidimensionalen<br />

topologischen Mannigfaltigkeiten heißt verzweigt étale genau dann, wenn<br />

für jeden Punkt x ∈ X die Abbildung f : (X, x) → (Y, f(x)) für ein n ∈ N≥1<br />

lokal isomorph ist zur Abbildung von punktierten Räumen (C, 0) → (C, 0),<br />

z ↦→ z n .<br />

5.1.8. Die Zahl n wird hier durch x bereits eindeutig festgelegt: Wir können<br />

nämlich n charakterisieren durch die Eigenschaft, daß es eine Umgebung<br />

V von x gibt derart, daß f auf V \x jeden Wert genau n-mal annimmt.<br />

Diese Zahl n = n(x) heißt der Verzweigungsgrad unserer verzweigt étalen<br />

Abbildung bei x.<br />

5.1.9. Ein Morphismus von Riemann’schen Flächen, der auf keiner Zusammenhangskomponente<br />

konstant ist, ist nach 1.8.14 stets verzweigt étale.<br />

Übung 5.1.10. Ist Y eine Riemann’sche Fläche und X ein Hausdorffraum<br />

und p : X → Y verzweigt étale, so gibt es auf X genau eine Struktur als<br />

Riemann’sche Fläche derart, daß p für diese Struktur ein Morphismus von<br />

Riemann’schen Flächen wird. Hinweis: Der Riemann’sche Hebbarkeitssatz<br />

2.1.3 mag hilfreich sein.<br />

Definition 5.1.11. Eine stetige Abbildung p : X → Y von zweidimensionalen<br />

topologischen Mannigfaltigkeiten heißt eine verzweigte Überlagerung<br />

genau dann, wenn für jeden Punkt y ∈ Y eine offene Umgebung U existiert<br />

derart, daß es für alle x ∈ p −1 (y) ein n(x) ∈ N≥1 und ein kommutatives<br />

Diagramm von punktierten Räumen<br />

z <br />

∈ (C, 0)<br />

<br />

<br />

zn(x) ∈ (C, 0)<br />

<br />

−1 (p (U), x)<br />

∼ <br />

p<br />

<br />

(U, y)<br />

gibt, dessen untere Horizontale ein Homöomorphismus ist und dessen obere<br />

Horizontale offen ist und einen Homöomorphismus von C mit der Zusammenhangskomponente<br />

von x in p −1 (U) induziert.<br />

5.1.12. Eine verzweigt étale Abbildung ist nicht immer étale im Sinne von<br />

?? und eine verzweigte Überlagerung ist nicht immer eine Überlagerung im<br />

Sinne von ??. Jede verzweigte Überlagerung ist jedoch auch eine verzweigt<br />

étale Abbildung.<br />

Ergänzende Übung 5.1.13. Man betrachte zu jeder topologischen Fläche X<br />

die Kategorie VerzX ⊂ Top X aller endlichen verzweigten Überlagerungen<br />

mit höchstens endlich vielen Verzweigungspunkten und zeige, daß für U ⊂◦ X<br />

das Komplement einer endlichen Teilmenge der Restriktionsfunktor VerzX →<br />

VerzU stets eine Äquivalenz von Kategorien ist.

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