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Analysis

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586 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

wir dabei nicht, deshalb die Betragsstriche. Wir fordern auch nicht, daß M<br />

orientiert oder orientierbar sein soll, es dürfte sich etwa um ein Möbiusband<br />

handeln.<br />

Beispiel 7.4.7. Das Lebesgue-Maß auf R k ist das Maß zu dx1 ∧ . . . ∧ dxk, in<br />

Formeln d k x = |dx1 ∧ . . . ∧ dxk|. Speziell ist |dx| das Lebesgue-Maß auf R. In<br />

diesem Fall erlauben wir uns aus den bereits in 6.2.17 dargelegten Gründen<br />

auch die Notation dx. Allgemeiner erhalten wir für f : R n → R meßbar die<br />

Gleichheit von Maßen |f dx1 ∧ . . . ∧ dxk| = |f| d k x.<br />

Beispiel 7.4.8. Ist M eine 0-Mannigfaltigkeit, als da heißt eine diskrete Teilmenge<br />

eines endlichdimensionalen Raums, und ω eine relative 0-Form alias<br />

eine reellwertige Funktion f auf M, so ist |ω| das Maß, das jedem Punkt<br />

p ∈ M als Maß den Betrag des Funktionswerts |ωp| = |f(p)| zuordnet.<br />

Beispiel 7.4.9. Wir betrachten als Differentialform die 1-Form ω = dx auf R2 und als Untermannigfaltigkeit die Kreislinie S1 = {(x, y) | x2 + y2 = 1}. In<br />

diesem Fall stimmt das Maß |dx| auf S1 überein mit der Summe der Bildmaße<br />

µ± des Lebesgue-Maßes auf dem Intervall [−1, 1] unter seinen vertikalen<br />

Projektionen auf den oberen bzw. auf den unteren Halbkreis. Insbesondere<br />

hätten wir also |dx|(S1 ) = 4. In der Tat, betrachten wir etwa die Karte<br />

ϕ : (−1, 1) → S1 , t ↦→ (t, √ 1 − t2 ) und eine Borelmenge A in ihrem Bild,<br />

dem offenen oberen Halbkreis, so ergibt sich mit unseren Definitionen<br />

<br />

|dx|(A) = |ϕ ∗ <br />

<br />

(dx)(e1)| = | dt(e1)| = 1 = λ(ϕ −1 (A))<br />

ϕ −1 (A)<br />

für λ das Lebesguemaß auf [−1, 1].<br />

ϕ −1 (A)<br />

ϕ −1 (A)<br />

7.4.10. Etwas vage mag man sich im Fall einer 2-Mannigfaltigkeit alias Fläche<br />

im Anschauungsraum vorstellen, daß wir unsere Fläche lokal durch“parallelogrammförmige<br />

Schuppen” approximieren, denen wir mithilfe unserer 2-Form<br />

jeweils ein Maß zuordnen können, indem wir an jeder Stelle die beiden Kantenvektoren<br />

unserer parallelogrammförmigen Schuppen in die der besagten<br />

Stelle zugeordnete alternierende bilineare Abbildung einsetzen und vom Resultat<br />

den Betrag nehmen. Dann gilt es, mit immer feineren Schuppen in<br />

geeigneter Weise zum Grenzwert überzugehen. Konkreter erkläre ich nun eine<br />

Interpretation durch Riemannsummen. Sei dazu (W, ϕ) eine orientierte<br />

Karte einer der Einfachkeit der Notation halber zweidimensionalen Untermannigfaltigkeit<br />

M ⊂ X, sei Q = [a, b] × [c, d] ⊂ W ein Rechteck und<br />

P = ϕ(Q) ⊂ M sein Bild. Sei weiter ω : M → Alt 2 ( X) eine stetige relative<br />

2-Form auf M. Wir betrachten für r ≥ 1 die äquidistanten Unterteilungen<br />

a = a0 < a1 < . . . < ar = b, c = c0 < c1 < . . . < cr = d der Kanten von Q

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