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876 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Geradenbündel vor, dessen Totalraum man erhält als den Bahnenraum R 2 /Z<br />

für die Operation von Z auf R 2 vermittels der Vorschrift<br />

n ∗ (x, y) = (x + n, (−1) n y)<br />

Auch Tangentialbündel werden im allgemeinen “verdrillt” sein. So besagt etwa<br />

der Satz von Igel ??, daß es auf der Kugelschale S 2 kein stetiges Vektorfeld<br />

ohne Nullstelle gibt. Das scheint mir auch anschaulich zumindest einleuchtend<br />

und impliziert insbesondere, daß das Tangentialbündel TS 2 an die Kugelschale<br />

nicht isomorph sein kann zum trivialen Bündel S 2 × R 2 . Ist das<br />

Tangentialbündel einer Mannigfaltigkeit isomorph zum trivialen Bündel der<br />

entsprechenden Dimension, gilt also in Formeln TX ∼ = X×R d mit d = dim X,<br />

so heißt unsere Mannigfaltigkeit parallelisierbar.<br />

Satz 4.4.15 (Tangentialbündel von Liegruppen). Für jede Liegruppe<br />

G liefert das Verschieben von Tangentialvektoren am neutralen Element mit<br />

Linksmultiplikationen einen Isomorphismus von Vektorraumbündeln<br />

G × TeG ∼ → TG<br />

(g , B) ↦→ (de(g·))(B)<br />

Analoges gilt für das Verschieben mit Rechtsmultiplikationen.<br />

4.4.16. Insbesondere ist also jede Liegruppe parallelisierbar und damit auch<br />

die dreidimensionale Sphäre S 3 ∼ = SU(2). Außer S 0 , S 1 , S 3 gibt es nebenbei<br />

bemerkt nur noch eine einzige weitere parallelisierbare Sphäre, nämlich die<br />

S 7 . Deren Parallelisierbakeit hängt eng mit der Existenz der sogenannten<br />

“Oktaven” zusammen, einer reell achtdimensionalen sogenannten “Kompositionsalgebra”,<br />

vergleiche ??.<br />

Beweis. Unsere Abbildung aus dem Satz ist glatt als Einschränkung der Verknüpfung<br />

TG × TG ∼ → T(G × G) → TG der kanonischen Identifikation mit<br />

dem Differential der Multiplikation unserer Gruppe. In der Tat bildet die erste<br />

dieser Abbildungen nach 4.3.16 ja (0, B) ∈ TgG×TeG ab auf de(g, id)(B),<br />

und unter dm wird das weiter abbgebildet auf (d(g,e)m ◦ de(g, id))(B). Wegen<br />

m ◦ (g, id) = (g·) ist das aber nichts anderes als de(g·)(B). Bezeichnet<br />

π : TG → G die Projektion unseres Bündels, so erhalten wir ähnlich eine<br />

inverse Abbildung, indem wir die Komposition<br />

TG (π,id)<br />

−→ G × TG ↩→ TG × TG → T(G × G) dϕ<br />

−→ TG<br />

betrachten mit ϕ : G × G → G, (g, h) ↦→ g −1 h. Unter ihr geht nämlich<br />

A ∈ TgG auf (dg(g −1 ·))(A) ∈ TeG.

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