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Analysis

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1104 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Nun hat der Weg t ↦→ (x, y)(exp tA) bei t = 0 denselben Geschwindigkeitsvektor<br />

wie der Weg t ↦→ (x, y)(I + tA) oder in Koordinaten ausgeschrieben<br />

der Weg t ↦→ (x + xta11 + yta21, y + xta12 + yta22) für aij die Einträge<br />

der Matrix A ∈ sl(2; R). Unser Geschwindigkeitsvektor bei (x, y) ist also<br />

(xa11 + ya21)∂x + (xa12 + ya22)∂y. Nun gehen wir über zur Operation der<br />

komplexifizierten Lie-Algebra sl(2; C) und wählen darin die Basis<br />

H = ( 0<br />

− i i 0)<br />

X = 1<br />

2 ( i 1<br />

1<br />

− i)<br />

Y = 1<br />

2 (− i 1 1 i )<br />

mit der Eigenschaft, daß H eine Basis von LieC K ist und die Lie-Klammern<br />

durch [H, X] = 2X, [H, Y ] = 2Y , [X, Y ] = H gegeben werden. Diese Elemente<br />

der kompllexifizierten Lie-Algebra operieren dann durch Differentialoperatoren<br />

wie folgt:<br />

H ↦→ −i(y∂x − x∂y) = ¯z ∂ ∂ − z ∂¯z ∂z<br />

X ↦→ 1<br />

2 (ix∂x − iy∂y + x∂y + y∂x) = i¯z ∂<br />

∂z<br />

Y ↦→ 1<br />

2 (−ix∂x − iy∂y + x∂y + y∂x) = −iz ∂<br />

∂¯z<br />

Hier sind ganz links Wirtinger-Ableitungen aus VIII.1.5.6 gemeint. Unsere<br />

Funktionen vn,λ : z ↦→ |z| −λ (z/|z|) n lassen sich nun auf der längs der negativen<br />

reellen Achse geschlitzten komplexen Zahlenebene schreiben als<br />

vn,λ : z ↦→ z −n/2−λ/2 ¯z n/2−λ/2<br />

mit a µ = exp(µ log a) für log den Hauptzweig des Logarithmus. Mit dem<br />

Wirtingerkalkül VIII.1.5.9 erhalten wir dann sehr übersichtlich<br />

Hvn,λ = nvn,λ<br />

Xvn,λ = −(i /2)(n + λ)vn+2,λ<br />

Y vn, λ = −(i /2)(n − λ)vn−2,λ<br />

Der Wirtinger-Kalkül ist hier nicht eigentlich nötig, die Rechnung wird aber<br />

vergleichsweise mühsam und unübersichtlich, wenn man ihn vermeiden will.<br />

Den Faktor i können wir noch wegnormalisieren, indem wir bei festem λ zu<br />

den Vektoren w2n = (− i) n v2n und w2n+1 = (− i) n v2n+1 übergehen, und damit<br />

ergeben sich dann schließlich die besonders übersichtlichen Formeln<br />

Hwn = nwn<br />

Xwn = (1/2)(λ + n)wn+2<br />

Y wn = (1/2)(λ − n)wn−2<br />

Sie sind es, die der nebenstehenden Abbildung zugrunde liegen. Jetzt ist der<br />

Beweis zwar noch nicht fertig, meine Geduld aber am Ende.

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