05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. VERSCHIEDENE WEITERFÜHRENDE RESULTATE 1405<br />

Satz 3.4.4 (Produktentwicklung der Γ-Funktion). Im Sinne der kompakten<br />

Konvergenz der Partialprodukte auf dem Komplement der nichtpositiven<br />

ganzen Zahlen gilt mit der Abkürzung γ = limn→∞( n 1<br />

k=1 − log n) die<br />

k<br />

Formel<br />

Γ(z) = e−γz<br />

∞ <br />

1 +<br />

z<br />

z<br />

−1 e<br />

k<br />

z/k<br />

k=1<br />

3.4.5. Um zu sehen, daß der Grenzwert γ existiert, interpretieren wir diese<br />

Folge als Eins plus die Differenz zwischen einer geeigneten Untersumme und<br />

dem Integral der Funktion x ↦→ 1/x auf [1, n]. Diese Differenzen sind dann<br />

offensichtlich beschränkt durch Eins.<br />

Beweis der beiden Sätze. (1) Wir prüfen zunächst den ersten Satz im Fall<br />

z > 1. Man geht aus von der Identität<br />

n <br />

1 − t<br />

n t<br />

n<br />

z−1 n<br />

n! t<br />

dt =<br />

z+n−1 dt<br />

nnz(z + 1) . . . (z + n − 1) =<br />

n! nz z(z + 1) . . . (z + n)<br />

0<br />

0<br />

die man durch partielle Integration leicht prüft. Es gilt damit nur noch zu<br />

zeigen, daß die linke Seite für z > 1 gegen Γ(z) strebt. Man kann das mit<br />

elementaren Methoden unschwer sehen, vergleiche zum Beispiel [?]. Es folgt<br />

aber auch direkt aus dem Satz von Lebesgue über das Vertauschen von Integralen<br />

und punktweiser monotoner Konvergenz IV.6.4.9, wenn wir für alle<br />

t ∈ [0, n) die Abschätzungen<br />

<br />

1 − t<br />

n+1 <br />

≥ 1 −<br />

n + 1<br />

t<br />

n n<br />

nachweisen. Dazu nehmen wir auf beiden Seiten den Logarithmus und müssen<br />

zeigen, daß für t ∈ [0, n) die Funktion x ↦→ x log(1 − t ) monoton wächst auf<br />

x<br />

[n, ∞). Ihre Ableitung ergibt sich zu<br />

<br />

log 1 − t<br />

<br />

+<br />

x<br />

t<br />

<br />

1 −<br />

x<br />

t<br />

−1 x<br />

und es reicht folglich zu zeigen, daß die Funktion y ↦→ log(1 − y) + y(1 − y) −1<br />

nichtnegativ ist für y ∈ [0, 1). Bei y = 0 nimmt diese Funktion jedoch den<br />

Wert Null an und ihre Ableitung<br />

wird auf [0, 1) nicht negativ.<br />

−1 (1 − y) + y<br />

+<br />

1 − y (1 − y) 2<br />

=<br />

y<br />

(1 − y) 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!