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Analysis

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6. STRUKTUR KOMPAKTER LIEGRUPPEN 941<br />

Beweis. Sei G unsere Gruppe. Wir nehmen dim G > 1 an und müssen zeigen,<br />

daß G isomorph ist zu SO(3) oder zu SU(2). Wir zeigen zunächst dim G = 3.<br />

Sei dazu T ⊂ G ein maximaler Torus und g := LieC G die komplexifizierte<br />

Liealgebra. Die komplexe Konjugation induziert eine schieflineare Involution<br />

c : g → g, deren Invarianten in natürlicher Weise mit der ursprünglichen Liealgebra<br />

Lie G selbst identifiziert werden können. Jetzt zerlegen wir g unter<br />

der adjungierten Operation des maximalen Torus wie in 2.4.12 in Gewichtsräume<br />

g = <br />

α∈X(T )<br />

In Formeln haben wir also g α = {X ∈ g | (Ad t)(X) = α(t)X ∀t ∈ T }.<br />

Hier gilt [g α , g β ] ⊂ g α+β , wie der Leser unschwer nachrechnet. Weiter gilt die<br />

Formel c(g α ) = g −α , denn für X ∈ g α und alle t ∈ T haben wir notwendig<br />

g α<br />

(Ad t)(c(X)) = c(Ad t)X<br />

= c(α(t)X)<br />

= α(t) −1 c(X)<br />

Hier verwenden wir, daß α(t) stets eine komplexe Zahl auf dem Einheitskreis<br />

ist, und für diese fällt das Inverse mit dem komplex Konjugierten zusammen.<br />

Da unser maximaler Torus nach 6.1.5 zumindest die Einszusammenhangskomponente<br />

seines eigenen Zentralisators ist—daß unser maximaler Torus<br />

sogar genau sein eigener Zentralisator ist, zeigen wir erst später—folgt mit<br />

4.8.27 zunächst Lie T = Lie ZG(T ) = {X ∈ Lie G | (Ad t)(X) = X ∀t ∈ T }<br />

und dann auch in der Komplexifizierung g0 = LieC T . Ist die Dimension unserer<br />

Gruppe größer als Eins, so gibt es folglich mindestens ein α ∈ X(T )\0 mit<br />

gα = 0 = g−α . Jetzt wählen wir einen Erzeuger γ der Charaktergruppe X(T )<br />

unseres maximalen Torus und m > 0 kleinstmöglich mit gmγ = 0. Wählen wir<br />

dann X ∈ gmγ von Null verschieden, so haben wir [X, c(X)] = 0, da sonst die<br />

c-Invarianten in CX ⊕ Cc(X) eine zweidimensionale abelsche Unteralgebra<br />

von Lie G bildeten, im Widerspruch zu 6.1.10. Also ist [X, c(X)] eine Basis<br />

von g0 . Jetzt betrachten wir in g den Untervektorraum<br />

V = Cc(X) ⊕ <br />

g nγ<br />

Er ist offensichtlich stabil unter ad X und ad c(X), folglich hat der Kommutator<br />

[ad X, ad c(X)] = ad[X, c(X)] Spur Null auf V , und damit auch ad(H)<br />

für alle H ∈ LieC T . Bezeichnen wir der Einfachheit halber das Differential<br />

von γ auch mit γ : Lie T → C, so erhalten wir für alle H ∈ Lie T nach 4.11.2<br />

die Identität<br />

0 = tr(ad H : V → V ) = −mγ(H) + <br />

nγ(H) dimC(g nγ )<br />

n≥0<br />

n≥m

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