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Analysis

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2. ENDLICHDIMENSIONALE DARSTELLUNGEN 809<br />

endlichdimensionale Vektorraum als eine direkte Summe von eindimensionalen<br />

Teilräumen schreiben läßt. Ein rein algebraischer Beweis für eine analoge<br />

Aussage im Fall von Darstellungen der Liealgebra sl(2; C) wird in Übung<br />

2.2.16 erklärt. Wenn wir diese algebraische Aussage aus dem vorhergehenden<br />

Satz 2.3.1 ableiten wollen, muß jedoch der Satz zur Verfügung stehen,<br />

nach dem jede endlichdimensionale Darstellung der Liealgebra su(2) zu einer<br />

Darstellung der Liegruppe SU(2) integriert werden kann.<br />

Beispiel 2.3.4. Die offensichtliche zweidimensionale Darstellung von<br />

<br />

1 t <br />

G = t ∈ R<br />

0 1<br />

auf R 2 läßt sich nicht als direkte Summe von einfachen Unterdarstellungen<br />

schreiben, denn sie hat nur eine einzige eindimensionale Unterdarstellung, die<br />

Gerade R e1. Die Kompaktheit der dargestellten Gruppe ist also für unseren<br />

Satz 2.3.1 wesentlich.<br />

Definition 2.3.5. Eine stetige positive Dichte auf einer Mannigfaltigkeit<br />

ist ein Borelmaß, dessen Restriktion auf jede Karte durch das Produkt<br />

des Lebesgue-Maßes mit einer stetigen positiven Funktion dargestellt werden<br />

kann.<br />

Definition 2.3.6. Ein Haar-Maß, genauer ein linksinvariantes Haar-<br />

Maß auf einer Matrix-Liegruppe G ist eine stetige positive Dichte µ auf G<br />

im Sinne von 2.3.5 mit µ(xA) = µ(A) für alle x ∈ G und alle Borelmengen<br />

A ⊂ G.<br />

Vorschau 2.3.7. Ganz allgemein definiert man ein Haar-Maß auf einer topologischen<br />

Gruppe als ein von Null verschiedenes nichtnegatives linksinvariantes<br />

“Radonmaß” und zeigt Existenz und Eindeutigkeit für beliebige lokal kompakte<br />

Hausdorff’sche topologische Gruppen, vergleiche 17.3.2 und 17.3.3. In<br />

unserem speziellen Fall entsprechen jedoch nach dem Riesz’schen Darstellungssatz<br />

17.2.3 die Radonmaße eineindeutig den Borelmaßen, weshalb unser<br />

Haar-Maß hier auch im Sinne der allgemeinen Definition ein Haar-Maß ist.<br />

Satz 2.3.8 (Existenz und Eindeutigkeit Haar’scher Maße). Auf jeder<br />

Matrix-Liegruppe gibt es ein Haar’sches Maß, und je zwei Haar’sche Maße<br />

auf derselben Gruppe unterscheiden sich höchstens um einen konstanten<br />

Faktor a > 0.<br />

Beweis. Die Eindeutigkeit ist klar, da sich je zwei stetige positive Dichten<br />

offensichtlich nur um das Produkt mit einer stetigen positiven Funktion unterscheiden,<br />

die im Fall von zwei Haar-Maßen eben auch linksinvariant und

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