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Analysis

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1. HOLOMORPHE FUNKTIONEN 1339<br />

Beweis. Wir beachten (γ◦t) ′ (τ) = γ ′ (t(τ))t ′ (τ) nach der Kettenregel, können<br />

unsere Behauptung demnach ausschreiben zur Behauptung<br />

c<br />

f(γ(t(τ)))γ<br />

d<br />

′ (t(τ))t ′ t(c)<br />

(τ) dτ =<br />

t(d)<br />

f(γ(t))γ ′ (t) dt<br />

und diese Gleichung folgt aus der Substitutionsregel II.4.6.1, angewandt auf<br />

Real- und Imaginärteil, oder eleganter aus der Substitutionsregel III.1.3.8 für<br />

vektorwertige Funktionen.<br />

Proposition 1.3.13 (Existenz von Stammfunktionen). Eine stetige<br />

komplexwertige Funktion auf einer offenen Teilmenge der komplexen Zahlenebene<br />

besitzt eine Stammfunktion genau dann, wenn ihr Wegintegral über<br />

jeden geschlossenen Integrationsweg in unserer offenen Teilmenge verschwindet.<br />

Beweis. Besitzt unsere Funktion eine Stammfunktion, so verschwinden alle<br />

Wegintegrale über geschlossene Integrationswege nach 1.3.7. Um die Gegenrichtung<br />

zu zeigen dürfen wir nach IV.3.4.2 ohne Beschränkung der Allgemeinheit<br />

unsere offene Teilmenge U ⊂◦ C wegzusammenhängend annehmen.<br />

Dann wählen wir p ∈ U fest und betrachten die Funktion<br />

F : U → C<br />

w ↦→ <br />

γw<br />

f(z) dz<br />

für γw einen beliebigen Integrationsweg von p nach w, den es nach IV.3.4.5<br />

geben muß und von dessen Wahl unser Wegintegral nach Annahme ja nicht<br />

abhängt. Für kleines h ∈ C können wir dann F (w + h) berechnen, indem wir<br />

an den Weg γw noch das Geradensegment [w, w + h] anhängen. Für kleines<br />

h ∈ C gilt damit<br />

F (w + h) − F (w) =<br />

1<br />

0<br />

f(w + τh)h dτ<br />

und teilen wir durch h, so erhalten wir 1<br />

f(w + τh) dτ, und das strebt für<br />

0<br />

h → 0 offensichtlich gegen f(w). Folglich ist F eine Stammfunktion unserer<br />

stetigen Funktion f.<br />

1.3.14. Unter einem Rechteck oder genauer einem achsenparallelen Rechteck<br />

verstehen wir eine Teilmenge Q ⊂ R 2 , die das Produkt von zwei halboffenen<br />

kompakten reellen Intervallen ist. Unter dem Randweg ∂ Q eines<br />

Rechtecks Q verstehen wir den geschlossenen Weg, der von der unteren linken<br />

Ecke ausgehend einmal im Gegenuhrzeigersinn auf dem Rand unseres

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