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Analysis

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4. DIFFERENTIATION UND INTEGRATION 195<br />

Beweis. Man wende den Satz von Rolle 4.3.7 an auf die Funktion<br />

F (x) = f(x) (g(a)) − g(b)) − g(x) (f(a) − f(b))<br />

Jetzt zeigen wir die Regeln von de l’Hospital. Wir dürfen ohne Beschränkung<br />

der Allgemeinheit p ∈ I annehmen, indem wir sonst I an der Stelle p in zwei<br />

Teile zerschneiden und den rechtsseitigen und linksseitigen Grenzwert bei p<br />

getrennt betrachten. Für jede Umgebung W des Grenzwerts<br />

q = lim<br />

x→p f ′ (x)/g ′ (x)<br />

finden wir nun per definitionem eine Intervallumgebung V von p mit ξ ∈<br />

I ∩ V ⇒ f ′ (ξ)/g ′ (ξ) ∈ W. Für beliebige a, b ∈ I ∩ V mit a = b gilt dann<br />

g(a) = g(b), da nach Annahme die Ableitung von g keine Nullstelle auf I\p<br />

hat, und aus dem allgemeinen Mittelwertsatz folgt dann weiter<br />

f(a) − f(b)<br />

g(a) − g(b)<br />

∈ W<br />

Von nun an müssen wir die beiden Fälle im Satz getrennt weiterbehandeln.<br />

Zunächst nehmen wir an, es gelte limx→p f(x) = limx→p g(x) = 0.<br />

Ist W ein kompaktes Intervall, so folgt f(a)/g(a) ∈ W sofort, indem wir<br />

a festhalten, b gegen p streben lassen und uns an die Erhaltung von Ungleichungen<br />

im Grenzwert erinnern. Die Behauptung im ersten Fall folgt<br />

dann, da für jeden Punkt seine kompakten Intervallumgebungen ein Fundamentalsystem<br />

von Umgebungen bilden. Jetzt behandeln wir noch den Fall<br />

limx→p |f(x)| = limx→p |g(x)| = ∞. In diesem Fall dürfen wir ohne Beschränkung<br />

der Allgemeinheit auch annehmen, daß f auf I keine Nullstelle hat, so<br />

daß gilt<br />

f(a) − f(b)<br />

g(a) − g(b)<br />

= f(b)<br />

g(b)<br />

<br />

1 − f(a)/f(b)<br />

1 − g(a)/g(b)<br />

Sei nun a ∈ I ∩ V fest gewählt. Für jedes und insbesondere auch für sehr<br />

nahe bei Eins liegendes α ∈ (0, 1) finden wir dann eine Umgebung U von p<br />

derart, daß gilt<br />

b ∈ U ∩ I ⇒<br />

1 − f(a)/f(b)<br />

1 − g(a)/g(b) ∈ (α, α−1 )<br />

Indem wir zusätzlich U ⊂ V wählen, finden wir damit für jede Umgebung<br />

W von q und jedes α ∈ (0, 1) eine Umgebung U von p mit b ∈ U ∩ I ⇒<br />

f(b)/g(b) ∈ (α, α −1 )W. Die Behauptung folgt nun im zweiten Fall, da es für<br />

jede Umgebung W ′ von q eine Umgebung W von q und ein α ∈ (0, 1) gibt<br />

mit (α, α −1 )W ⊂ W ′ .

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