05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. SPEKTRALTHEORIE IN HILBERTRÄUMEN 755<br />

Satz 3.11.9 und das a priori völlig unmotivierte Vorzeichen in 3.11.9 habe<br />

ich nur eingeführt, damit ein kommutatives Dreieck entsteht, ohne daß wir<br />

irgendwo anders ein noch unnatürlicheres Vorzeichen einführen müßten.<br />

3.11.11. In der Quantenmechanik modelliert man die Menge aller möglichen<br />

Zustände eines vorgegebenen physikalischen Systems als die Menge PH aller<br />

eindimensionalen Teilräume eines Hilbertraums H. Messungen mit zwei<br />

möglichen Resultaten – Ja oder Nein – modelliert man als abgeschlossene<br />

Teilräume T ⊂ H. Wenden wir auf einen Zustand Cv ∈ PH eine Messung<br />

T an, so gilt es, den Vektor v auf den vorgegebenen Teilraum T ⊂ H zu<br />

projizieren vermittels des zugehörigen orthogonalen Projektors pr T , und das<br />

Verhältnis von pr T (v) zu v 2 wird dann interpretiert als die Wahrscheinlichkeit<br />

P (v) für das Meßergebnis “Ja”, in Formeln<br />

P (v) = pr T (v) 2<br />

v 2<br />

Feinere Messungen, die als Meßergebnisse etwa beliebige reelle Zahlen liefern<br />

können, modelliert man als Teilungen Φ der Identität von H, die etwa auf<br />

der reellen Zahlengeraden definiert sind, und interpretiert dann für jede Borelmenge<br />

M ⊂ R den Projektor Φ(M) in der Weise, daß Φ(M)v 2 /v 2 die<br />

Wahrscheinlichkeit dafür angibt, daß der Zustand Cv bei unserer Messung<br />

ein Resultat aus M liefert.<br />

Übung 3.11.12. Ist Φ eine kompakte getragene auf R definierte Teilung der<br />

Identität eines Hilbertraums H und T der zugehörige selbstadjungierte Operator,<br />

so ist 〈T v, v〉/v 2 der Erwartungswert für das Ergebnis, das man<br />

erhält, wenn man die durch Φ beschriebene Messung auf den Zustand Cv<br />

anwendet. Das ist im übrigen genau die Zahl, für die wir im Beweis von ??<br />

die Bezeichnung als “Raleigh-Quotient” eingeführt hatten.<br />

3.11.13. Eine partiell definierte lineare Abbildung von Banachräumen heißt<br />

ein abgeschlossener Operator genau dann, wenn ihr Graph abgeschlossen<br />

ist im Produktraum. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Begriff der<br />

Abgeschlossenheit für Abbildungen zwischen topologischen Räumen. Gleichbedeutend<br />

ist die Forderung, daß für eine konvergente Folge vn im Definitionsbereich<br />

unseres Operators, für die auch die Folge der Bilder T vn konvergiert,<br />

der Grenzwert v auch im Definitionsbereich unseres Operators liegt<br />

und zusätzlich gilt T vn → T v. Man kann zeigen, daß jeder unbeschränkte<br />

selbstadjungierte Operator abgeschlossen ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!