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Analysis

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1402 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

Satz 3.3.3 (Produktentwicklung). Sei X eine Menge und (fν) eine Folge<br />

komplexwertiger Funktionen auf X mit der Eigenschaft, daß die Folge der<br />

Partialsummen n<br />

ν=1 |fν(x)−1| gleichmäßig gegen eine beschränkte Funktion<br />

konvergiert. So konvergiert auch die Folge der Partialprodukte n<br />

ν=1 fν(x)<br />

gleichmäßig gegen eine beschränkte Funktion X → C, die wir<br />

x ↦→<br />

∞<br />

fν(x)<br />

ν=1<br />

notieren und deren Nullstellen genau die Stellen x ∈ X sind, an denen einer<br />

der Faktoren verschwindet. Darüber hinaus ist der Grenzwert der Partialprodukte<br />

unter den gegebenen Voraussetzungen unabhängig von der Reihenfolge<br />

der Faktoren.<br />

3.3.4. Hat in dieser Situation keine der Funktionen fν eine Nullstelle, so kon-<br />

vergiert mit n<br />

ν=1 |fν(x)−1| auch n<br />

ν=1 |(fν(x)) −1 −1| für n → ∞ gleichmäßig<br />

gegen eine beschränkte Funktion. In der Tat zeigt man für z hinreichend<br />

nah bei 1 leicht die Abschätzung |z −1 − 1| ≤ 2|z − 1|. Hat keine der Funk-<br />

tionen fν eine Nullstelle, so können wir unseren Satz mithin auch auf die<br />

anwenden.<br />

Funktionen f −1<br />

ν<br />

3.3.5. Ist X ein metrischer oder allgemeiner ein topologischer Raum und sind<br />

die fν stetig und konvergiert die Folge der Partialsummen n ν=1 |fν(x) − 1|<br />

kompakt gegen eine reelle Grenzfunktion, so konvergiert auch die Folge der<br />

Partialprodukte n ν=1 fν(x) kompakt gegen eine komplexe Grenzfunktion.<br />

Um das zu zeigen, brauchen wir nur 3.3.3 auf die Einschränkungen unserer<br />

Funktionen auf Kompakta anzuwenden.<br />

Beweis. Ableiten liefert für den Hauptzweig des Logarithmus die Formel<br />

log(1 + z)<br />

lim<br />

z→0 z<br />

Es gibt also d ∈ (0, 1) derart, daß aus |z| < d folgt | log(1 + z)| ≤ 3|z|/2. Nun<br />

gibt es sicher ein N mit ∞<br />

ν=N |fν(x) − 1| ≤ d für alle x ∈ X, und für ν ≥ N<br />

sind alle log(fν(x)) wohldefiniert und nach unserer Abschätzung und dem<br />

Majorantenkriterium muß auch die Folge der Funktionen n<br />

ν=N log(fν(x))<br />

gleichmäßig konvergieren gegen eine betragsmäßig beschränkte Grenzfunktion<br />

L : X → C. Wenden wir exp an und beachten, daß exp auf jedem<br />

Kompaktum in C gleichmäßig stetig ist, so folgt die gleichmäßige Konver-<br />

genz der partiellen Produkte n<br />

ν=N fν(x) gegen eine beschränkte Funktion<br />

X → C ohne Nullstelle, nämlich gegen exp ◦L. Der Satz folgt, da wieder<br />

nach unserer Annahme die Faktoren mit 1 ≤ ν < N und damit auch ihr<br />

= 1

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