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970 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Beispiel 7.1.9. Wir betrachten in der reellen euklidischen Ebene r Geraden<br />

durch den Ursprung derart, daß “je zwei benachbarte Geraden denselben<br />

Winkel π/r einschließen”. Diese r Geraden sind die Spiegelebenen einer endlichen<br />

euklidischen Spiegelungsgruppe, der sogenannten Diedergruppe Dr.<br />

Sie besteht aus den r Spiegelungen an unseren r Geraden sowie den r Drehungen<br />

um die Winkel 2πν/r für ν = 0, 1, . . . , r − 1.<br />

Beispiel 7.1.10. Wir betrachten im R n für 1 ≤ i < j ≤ n die Hyperebenen<br />

Hi,j = {(x1, . . . , xn) | xi = xj}. Die orthogonale Spiegelung s an der Hyperebene<br />

Hi,j kann auch beschrieben werden als die Vertauschung der i-ten<br />

und der j-ten Koordinate, s(. . . , xi, . . . , xj, . . .) = (. . . , xj, . . . , xi, . . .), denn<br />

besagte Vertauschung ist orthogonal und Hi,j ist die Menge ihrer Fixpunkte.<br />

Diese Spiegelungen erzeugen eine endliche Spiegelungsgruppe, die in offensichtlicher<br />

Weise isomorph ist zur symmetrischen Gruppe Sn.<br />

Beispiel 7.1.11. Die orthogonalen Spiegelungen an denjenigen Ebenen des<br />

R 3 , die senkrecht stehen auf den Kantenmitten der Kanten eines im Ursprung<br />

zentrierten Tetraeders, erzeugen eine endliche euklidische Spiegelungsgruppe,<br />

die isomorph ist zur Gruppe aller 24 Permutationen der vier Ecken unseres<br />

Tetraeders.<br />

Beispiel 7.1.12. Die orthogonalen Spiegelungen an den Koordinatenebenen<br />

des R n erzeugen eine endliche euklidische Spiegelungsgruppe mit 2 n Elementen.<br />

7.1.13. Ich erinnere daran, daß nach ?? eine Teilmenge eines Vektorraums<br />

über einem angeordneten Körper konvex heißt genau dann, wenn sie mit je<br />

zwei Punkten auch das ganze dazwischenliegende Geradensegment enthält.<br />

Definition 7.1.14. Sei V ein Vektorraum über einem angeordneten Körper<br />

und W ⊂ GL(V ) eine endliche Spiegelungsgruppe. Die maximalen konvexen<br />

Teilmengen im Komplement der Vereinigung aller Spiegelebenen<br />

V \ <br />

s∈W ist<br />

Spiegelung<br />

heißen die Weylkammern oder Alkoven unserer Spiegelungsgruppe.<br />

Ergänzung 7.1.15. Im Fall k = R und dim V < ∞ können wir die Alkoven<br />

auch als die Zusammenhangskomponenten von besagtem Komplement<br />

beschreiben, wenn wir V mit seiner natürlichen Topologie versehen.<br />

7.1.16. Wir wollen als nächstes zeigen, daß jede endliche Spiegelungsgruppe<br />

frei und transitiv auf der Menge ihrer Alkoven operiert. Die Transitivität ist<br />

V s

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