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Analysis

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3. STETIGKEIT 153<br />

3.2.14. Die Notation “log” ist leider nicht universell. Auf vielen Taschenrechnern<br />

und auch in älteren Büchern wird unsere Funktion “log” notiert als<br />

“ln” für “logarithmus naturalis” oder “logarithme Néperien” und das Kürzel<br />

“log” steht für den “Logarithmus zur Basis 10”, den wir in 3.2.17 einführen<br />

und mit log 10 bezeichnen werden. Der Logarithmus zur Basis 10 wird in<br />

manchen Quellen auch der “Brigg’sche Logarithmus” genannt und mit “lg”<br />

bezeichnet. Die Norm ISO 31-11 empfiehlt die Notationen “ln” und “lg”, wir<br />

verwenden jedoch log statt ln, weil das in der reinen Mathematik so üblich<br />

ist und wir damit der Konvention folgen, spezielle Funktionen nach Möglichkeit<br />

mit Kürzeln aus drei Buchstaben zu notieren. “Logarithmus” ist das<br />

griechische Wort für “Rechnung”, und für das Rechnen waren die Logarithmentafeln,<br />

in denen die Werte des Logarithmus zur Basis Zehn aufgelistet<br />

wurden, auch außerordentlich praktisch: Mit ihrer Hilfe konnte man nämlich<br />

Divisionen in Subtraktionen verwandeln und Wurzelziehen in Divisionen, wie<br />

wir gleich näher ausführen. Die Entdeckung der Logarithmen und die ersten<br />

Logarithmentafeln von Napier bedeuteten für die damalige Wissenschaft eine<br />

ungeheure Arbeitserleichterung und wurden begeistert begrüßt.<br />

Definition 3.2.15 (Allgemeine Potenzen). Gegeben a, x ∈ R mit a > 0<br />

setzen wir<br />

a x := exp(x log a)<br />

Im Fall x > 0 vereinbart man zusätzlich 0 x = 0. Das führt dazu, daß für<br />

x > 0 die Funktion a ↦→ a x sogar stetig ist auf [0, ∞). Es führt allerdings<br />

auch dazu, daß die Funktion x ↦→ 0 x mit unserer Konvention 0 0 = 1 zwar<br />

auf [0, ∞) definiert aber bei x = 0 nicht stetig ist. Damit müssen wir nun<br />

weiterleben.<br />

3.2.16. Man prüft ohne Schwierigkeiten die Formeln a 0 = 1, a 1 = a und<br />

a x+y = a x a y und folgert insbesondere, daß im Fall a > 0 und n ∈ Z oder<br />

a ≥ 0 und n ∈ Z≥1 das hier definierte a n übereinstimmt mit unserem a n aus<br />

der Tabelle am Ende von Abschnitt I.1. Für beliebige a, b > 0 und x, y ∈ R<br />

prüft man leicht die Rechenregeln a xy = (a x ) y , (ab) x = a x b x und log(a x ) =<br />

x log a. Ist speziell a = e die Euler’sche Zahl, so gilt log e = 1 und folglich<br />

exp(x) = e x . Für beliebige a, b ≥ 0, x, y ∈ R>0 und q ∈ N, q ≥ 1 prüft man<br />

ebensoleicht die Rechenregeln a xy = (a x ) y , (ab) x = a x b x und q√ a = a 1/q .<br />

Definition 3.2.17. Gegeben a > 0 nennt man die Umkehrabbildung der<br />

Abbildung x ↦→ a x auch den Logarithmus zur Basis a<br />

log a : (0, ∞) → R

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