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Analysis

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3. WEGINTEGRALE 405<br />

auf der rϑ-Ebene, der auf dem Komplement der Nullstellenmenge von r auch<br />

wieder eine Riemann’sche Metrik ist. Daß hier keine gemischten Tensoren<br />

dr ⊗dϑ auftreten, hat den Grund, daß die Vektorfelder ∂r und ∂ϑ auch in der<br />

xy-Ebene an jedem Punkt aufeinander senkrecht stehen. Die Koeffizienten 1<br />

und r2 bedeuten gerade die quadrierten Längen s(∂r, ∂r) und s(∂ϑ, ∂ϑ) der<br />

Vektoren dieser Vektorfelder. Für eine Funktion f = f(x, y) muß schließlich<br />

df unter P verwandt sein zu d(f ◦P ), und dann muß auch grad f = grads f =<br />

can−1 s (df) verwandt sein zu<br />

gradg(f ◦ P ) = can −1<br />

g d(f ◦ P ) = can −1<br />

g (fr dr + fϑ dϑ) = fr∂r + 1<br />

fϑ∂ϑ 2<br />

Damit haben wir die Darstellung des Gradienten in Polarkoordinaten ein<br />

weiteres Mal hergeleitet.<br />

Ergänzung 3.2.10. Ingenieure arbeiten gerne mit einer anderen Darstellung<br />

von Vektorfeldern und betrachten etwa auf dem R 2 die auf euklidische Länge<br />

Eins normierten Vektorfelder er = ∂r und eϑ = r −1 ∂ϑ. Natürlich kann jedes<br />

Vektorfeld v auf dem Komplement des Ursprungs auch als v = aer + beϑ<br />

geschrieben werden mit geeigneten reellwertigen Funktionen a, b. In Formelsammlungen<br />

findet man häufig Formeln für Gradienten und dergleichen<br />

in dieser Darstellung, zum Beispiel hätten wir grad f = (∂rf)er +r −1 (∂ϑf)eϑ.<br />

Meist heißen die Koeffizienten eines Vektorfelds v = aer+beϑ dann auch noch<br />

a = vr, b = vϑ. Das verbietet sich für uns jedoch, da wir die Indexnotation<br />

bereits als Kürzel für partielle Ableitungen verwenden.<br />

Beispiel 3.2.11. Die Kugelkoordinaten im Raum werden beschrieben durch<br />

eine geeignete Einschränkung der Abbildung<br />

K : R 3 → R 3<br />

(r, ϑ, ϕ) ↦→ (r cos ϕ sin ϑ, r sin ϕ sin ϑ, r cos ϑ)<br />

deren anschauliche Bedeutung in nebenstehendem Bild erläutert wird.<br />

Übung 3.2.12. Man zeige, daß die Standardmetrik im xyz-Raum unter Kugelkoordinaten,<br />

wie sie 3.2.11 eingeführt werden, verwandt ist zur Metrik<br />

g = dr ⊗2 + r 2 dϑ ⊗2 + (r sin ϑ) 2 dϕ ⊗2<br />

Übung 3.2.13. Man zeige, daß der Gradient in Kugelkoordinaten, wie sie<br />

3.2.11 eingeführt werden, ausgedrückt wird durch die Formel<br />

grad f = fr∂r + r −2 fϑ∂ϑ + (r sin ϑ) −2 fϕ∂ϕ<br />

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