05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. WEGINTEGRALE 409<br />

Gegeben ε > 0 finden wir wegen der gleichmäßigen Stetigkeit von γ ′ ein δ > 0<br />

derart, daß gilt |s − t| < δ ⇒ γ ′ (s) − γ ′ (t) < ε. Ist r so groß, daß die Länge<br />

der Intervalle ti − ti−1 unter δ sinkt, so folgt mit dem Mittelwertsatz II.7.2.11<br />

in mehreren Veränderlichen γ(ti) − γ(ti−1) ∈ (ti − ti−1) B(γ ′ (ti); ε), was wir<br />

umschreiben können zu<br />

γ(ti) − γ(ti−1) − (ti − ti−1)γ ′ (ti) < (ti − ti−1)ε<br />

Das hinwiederum liefert für r oberhalb einer geeigneten Schranke die Abschätzung<br />

|S r γ(ω) − S r | ≤<br />

r<br />

ωγ(ti) (ti − ti−1)ε ≤ supt∈[a,b] ωγ(t) (b − a)ε<br />

i=1<br />

Diese Differenz strebt also gegen Null für r → ∞, folglich strebt die Folge<br />

S r γ(ω) gegen denselben Grenzwert wie die Folge S r .<br />

Beispiel 3.3.5. Ein Kovektorfeld auf der Zeitachse kann, wie in 3.1.5 erklärt,<br />

nach der Wahl eines ausgezeichneten Drehsinns als eine Vorschrift aufgefaßt<br />

werden, die jedem Zeitpunkt eine Drehgeschwindigkeit zuordnet. Das Integral<br />

eines derartigen Kovektorfelds über einen Weg in der Zeitachse liefert<br />

dann anschaulich gesprochen die Zahl der Umdrehungen in Richtung des ausgezeichneten<br />

Drehsinns zwischen Anfangszeitpunkt und Endzeitpunkt. Liegt<br />

der Endzeitpunkt hier vor dem Anfangszeitpunkt, so ist entsprechend das<br />

Negative zu nehmen.<br />

Ergänzung 3.3.6 (Wegintegrale von Vektorfeldern). Redet man für X =<br />

R n vom Integral eines Vektorfelds v : A → R n längs eines Weges oder von<br />

der Zirkulation eines Vektorfelds in einem Weg, so ist das Integral des<br />

Kovektorfelds ω = 〈v, 〉 gemeint, das in Formeln gegeben wird durch ω =<br />

v1 dx1 + . . . + vn dxn. In der Physik wird das Standardskalarprodukt auf dem<br />

R n meist v · w notiert und unser Wegintegral über einen Weg γ : [a, b] → A<br />

würde geschrieben als<br />

<br />

γ<br />

v · dx =<br />

b<br />

a<br />

v · dγ =<br />

b<br />

a<br />

v(γ(t)) · ˙γ(t) dt<br />

Die Bedeutung der Terme des rechtesten Integrals sollte hier klar sein. In<br />

der Mitte ist zu verstehen dγ = dtγ = ˙γ(t) dt. Ganz links meint dx ein<br />

“kleines vektorielles Kurvenelement” und das x ist fett gedruckt um anzudeuten,<br />

daß ein Vektor gemeint ist. Ich mag diese Notation nicht besonders,<br />

die fette Schreibweise ist auch an der Tafel schlecht umzusetzen. Allgemeiner

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!