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Analysis

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3. ALGEBRAISCHE GRUNDBEGRIFFE 71<br />

3.3.4. Gegeben Monoide H, G kann Mon(H, G) ⊂ Mag(H, G) durchaus eine<br />

echte Teilmenge sein. Zum Beispiel ist die Nullabbildung (Z, +) → (Z, ·)<br />

ein Homomorphismus von Mengen mit Verknüpfung, aber kein Monoidhomomorphismus.<br />

Übung 3.3.5. Gegeben eine Menge X ist das Bilden des Komplements ein<br />

Monoidhomomorphismus (P(X), ∩) → (P(X), ∪).<br />

3.3.6. Gegeben ein Monoid H und eine Gruppe G haben wir stets Mag(H, G) =<br />

Mon(H, G), jeder Homomorphismus ϕ von Mengen mit Verknüpfung von einem<br />

Monoid in eine Gruppe bildet also das neutrale Element auf das neutrale<br />

Element ab: In der Tat folgt das aus ϕ(e) = ϕ(e·e) = ϕ(e)·ϕ(e) durch Kürzen<br />

unmittelbar. Einen Homomorphismus zwischen zwei Gruppen, in Formeln eine<br />

Abbildung ϕ : G → H mit ϕ(ab) = ϕ(a)ϕ(b) für alle a, b ∈ G, nennen<br />

wir auch einen Gruppenhomomorphismus. Gegeben Gruppen H und G<br />

bezeichnen wir die Menge aller Gruppenhomomorphismen von H nach G mit<br />

Grp(H, G)<br />

Die neue Notation hat den Vorteil, uns daran zu erinnern, daß wir es mit<br />

Gruppen zu tun haben.<br />

Übung 3.3.7. Die Multiplikation mit 5 ist ein Gruppenhomomorphismus von<br />

additiven Gruppen Z → Z.<br />

3.3.8. Einen bijektiven Homomorphismus nennen wir in allen Situationen von<br />

Mengen mit Verknüpfung auch einen Isomorphismus.<br />

Vorschau 3.3.9. Den Begriff eines Isomorphismus haben wir eben etwas schlampig<br />

eingeführt: Im allgemeinen nennt man einen Homomorphismus φ nach ??<br />

einen Isomorphismus genau dann, wenn es einen Homomorphismus ψ in die<br />

Gegenrichtung gibt derart, daß beide Kompositionen ψ ◦ φ und φ ◦ ψ die<br />

Identität sind. Im obigen Fall und in den Fällen, die uns bis auf weiteres<br />

begegnen werden, ist jedoch diese “richtige” Definition zu der oben gegebenen<br />

schlampigen Definition äquivalent. Der erste Fall, in dem das nicht mehr<br />

richtig ist, wird Ihnen in diesen Vorlesungen in II.6.5.23 begegnen: Eine bijektive<br />

“stetige Abbildung von topologischen Räumen” muß keineswegs ein<br />

“Isomorphismus von topologischen Räumen” sein alias eine “stetige” Umkehrabbildung<br />

besitzen.<br />

3.3.10. Die Terminologie kommt von griechisch “µoρϕη” für “Gestalt, Struktur”und<br />

griechisch“oµoις”für“gleich, ähnlich”. Auf deutsch könnte man statt<br />

Homomorphismus auch“strukturerhaltende Abbildung”sagen. Das Wort“Isomorphismus”<br />

wird analog gebildet mit griechisch “ισoς” für “gleich”.

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