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1218 KAPITEL VII. MIST UND VERSUCHE<br />

3.3.8. Gegeben ganz allgemein eine eingebettete Mannigfaltigkeit M erklären<br />

wir das sogenannte Kotangentialbündel von M zunächst rein mengentheoretisch<br />

als die disjunkte Vereinigung der Dualräume der Tangentialräume<br />

von M, in Formeln<br />

T ∗ M = <br />

{x} × (TxM) ∗<br />

x∈M<br />

Es ist üblich, den Dualraum des Tangentialraums an einer Stelle x ∈ M mit<br />

T ∗ xM := (TxM) ∗ abzukürzen und als Kotangentialraum an M bei x anzusprechen.<br />

In VI.4.2.1 werden wir abstrakte Mannigfaltigkeiten einführen und<br />

in VI.5.2.1 unser Kotangentialbündel T ∗ M mit der Struktur einer“abstrakten<br />

Mannigfaltigkeit” versehen, aber so weit will ich hier noch nicht gehen. Für<br />

jede glatte Funktion f : M → R ist nun ihr Differential aus VI.1.6.4 an jeder<br />

Stelle x ∈ M eine lineare Abbildung dxf : TxM → Tf(x)R, die wir durch<br />

Nachschalten der natürlichen Identifikation Tf(x)R = R auch als Element des<br />

Dualraums dxf ∈ T ∗ xM auffassen können. So liefert also jedes differenzierbare<br />

f eine Abbildung df : M → T ∗ M, x ↦→ dxf. Insbesondere liefern die<br />

Differentiale der Koordinaten x1, . . . , xn wohbestimmte Schnitte dx1, . . . , dxn<br />

des Kotangentialbündels über U. Man überzeugt sich leicht, daß diese dxxi<br />

an jeder Stelle x ∈ U eine Basis des zugehörigen Kotangentialraums T ∗ xM<br />

bilden. Erklären wir also Funktionen<br />

pi : T ∗ U → R<br />

auf dem Kotangentialbündel als die Koordinaten zu dieser Basis, in Formeln<br />

pi : n<br />

i=1 αi(dxxi) ↦→ αi, und erklären Funktionen xi : T ∗ U → R durch die<br />

Vorschrift, daß sie auf T ∗ xU den Wert xi(x) annehmen sollen, so liefert das<br />

Funktionensystem (x1, . . . , xn, p1, . . . , pn) eine Bijektion<br />

T ∗ U ∼ → W × R n<br />

von der wir in ?? zeigen werden, daß sie ein Isomorphismus von abstrakten<br />

Mannigfaltigkeiten ist. Man nennt (x1, . . . , xn, p1, . . . , pn) auch das zu den<br />

lokalen Koordinaten x1, . . . , xn von M gehörige kanonische Koordinatensystem<br />

des Kotangentialbündels.<br />

3.3.9. In unserem speziellen Fall eines Systems von Massepunkten mit Zwangsbedingungen<br />

können wir die Diskussion abstrakter Mannigfaltigkeiten noch<br />

vermeiden, indem wir bemerken, daß das massebehaftete Skalarprodukt Vektorraumisomorphismen<br />

κm : TxM ⊗ T ∗ ∼ → T ∗ xM ⊗ 〈〈gm 2 /s〉〉

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