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Analysis

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818 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Beweis. Wir betrachten die Räume homogener Polynome in drei Veränderlichen<br />

C[X, Y, Z] l . Eine Polynomfunktion P , die homogen ist vom Grad d,<br />

erfüllt die Gleichung P (λv) = λ l P (v) für alle v ∈ R 3 und λ ∈ R. Mithin<br />

definiert die Einschränkung für alle d ≥ 0 eine Einbettung<br />

C[X, Y, Z] l ↩→ C(S 2 )<br />

wobei die Polynome von geradem bzw. ungeradem Grad in den Räumen aller<br />

unter der Punktspiegelung am Ursprung geraden bzw. ungeraden Funktionen<br />

C(S 2 ) + bzw. C(S 2 ) − landen. Bezeichnet C l das Bild von C[X, Y, Z] l in C(S 2 ),<br />

so haben wir<br />

C 0 ⊂ C 2 ⊂ C 4 ⊂ . . . ⊂ C(S 2 ) +<br />

C 1 ⊂ C 3 ⊂ C 5 ⊂ . . . ⊂ C(S 2 ) −<br />

da ja ein Polynom P ∈ C[X, Y, Z] l dieselbe Einschränkung auf die Sphäre<br />

hat wie das Polynom (X 2 + Y 2 + Z 2 )P ∈ C[X, Y, Z] l+2 . Die Dimensionen<br />

ergeben sich leicht zu<br />

dim C l = dim C[X, Y, Z] l<br />

= dim C[X, Y ] ≤l<br />

= 1 + 2 + . . . + l + (l + 1)<br />

= (l + 1)(l + 2)/2<br />

Nun sind alle C l offensichtlich stabil unter der Drehgruppe SO(3) und die<br />

konstanten Funktionen C 0 bzw. die linearen Funktionen C 1 bilden irreduzible<br />

Darstellungen der Dimensionen Eins bzw. Drei. Wir zeigen als nächstes, daß<br />

für l ≥ 2 das orthogonale Komplement H l von C l−2 in C l eine irreduzible<br />

Darstellung der Dimension 2l + 1 ist. Die Dimension ergibt sich durch direkte<br />

Rechnung und besonders anschaulich durch die Betrachtung geeigneter<br />

Treppenbilder. Die Irreduzibilität folgern wir induktiv mithilfe unserer Erkenntnisse<br />

über die Struktur irreduzibler Darstellungen der Drehgruppe aus<br />

2.2.12, 2.4.13. Zunächst beachten wir dazu für S 1 ⊂ SO(3) die Gruppe der<br />

Drehungen um die z-Achse und χn die entsprechende einfache Darstellung<br />

von S 1 , daß χl in C l vorkommt, in Formeln<br />

Hom S1<br />

C (χl, C l ) = 0<br />

In der Tat ist (x+i y) l eine Funktion, die sich entsprechend unter S 1 transformiert.<br />

Per Induktion bzw. expliziter Betrachtung im Fall l = 0, 1 wissen wir<br />

nach 1.1.14 auch, daß dieses Gewicht von S 1 in C l−2 nicht vorkommt. Folglich<br />

muß es in H l vorkommen, und aus Dimensionsbetrachtungen folgt dann, daß

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