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Analysis

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1052 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

G → G zuordnet. Auf diese Weise wird M(G) ein Ring, und wir können den<br />

Gruppenring CG darin als Teilring einbetten, indem wir jedem g ∈ G das<br />

Dirac-Maß bei g zuordnen. Die Assoziativität unserer Konvolution zeigt man<br />

wie in V.2.5.6.<br />

Ergänzung 10.8.4. Arbeitet man mit lokal kompakten Gruppen, so kann man<br />

die Forderung der Separabilität umgehen und die Theorie für beliebige lokal<br />

kompakte Gruppen entwickeln auf der Basis von sogenannten “Radon-<br />

Maßen”, d.h. geeigneten Linearformen auf dem Raum der stetigen Funktionen<br />

mit kompaktem Träger. Von unserem Standpunkt der topologischen<br />

Maße aus ist diese Allgemeinheit jedoch schlecht zugänglich, und für unsere<br />

Ziele ist sie auch nicht wichtig.<br />

Definition 10.8.5 (Faltung von Maßen mit stetigen Funktionen). Ist<br />

G eine separable topologische Gruppe, µ ∈ M(G) ein komplexes Maß auf G<br />

und f : G → C stetig und beschränkt, so erklären wir eine weitere stetige<br />

beschränkte Funktion µ ∗ f auf G durch die Vorschrift<br />

<br />

(µ ∗ f)(x) = f(y −1 x) µ〈y〉<br />

Es reicht hier, die Stetigkeit im Fall nichtnegativer endlicher Maße µ zu zeigen,<br />

in dem sie aus dem Satz über dominierte Konvergenz folgt: Für Funktionen<br />

auf separablen topologischen Räumen impliziert nämlich nach 3.1.11<br />

die Folgenstetigkeit bereits die Stetigkeit.<br />

10.8.6. Die Beschränktheit von f ist hier wichtig, um die Konvergenz des<br />

Integrals zu sichern. Man kann Maße auch “von rechts” an Funktionen falten,<br />

dazu betrachte man (f ∗ µ)(x) = f(xy) µ〈y〉. Ich will das hier nicht weiter<br />

verfolgen, alle diese Konstruktionen werden sich später eh als Spezialfälle der<br />

“Wirkung von Maßen auf Darstellungen” erweisen.<br />

Beispiel 10.8.7. Ist E ⊂ G endlich und µ = <br />

y∈E ayδy eine Linearkombination<br />

von Diracmaßen mit komplexen Koeffizienten, so haben wir<br />

µ ∗ f = <br />

ay ´yf<br />

Ähnliches gilt allgemeiner für abzählbare Linearkominationen von Diracmaßen<br />

mit einer absolut konvergenten Familie von Koeffizienten.<br />

Übung 10.8.8. Sind G eine separable topologische Gruppe, µ, ν ∈ M(G) komplexe<br />

Maße auf G und f : G → C stetig und beschränkt, so gilt<br />

y∈E<br />

µ ∗ (ν ∗ f) = (µ ∗ ν) ∗ f

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