05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

888 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Diese Funktion ist glatt als Funktion von (s, t) ∈ W ⊂◦ R 2 für eine hinreichend<br />

kleine offene Umgebung W des Ursprungs und es gilt, sie bis zu den Termen<br />

der Ordnung Zwei in eine Potenzreihe zu entwickeln. Auf den beiden Koordinatenachsen<br />

s = 0 und t = 0 ist unsere Funktion konstant Null, weshalb wir<br />

nach der Taylorformel als einzigen Term der Ordnung Zwei ein konstantes<br />

Vielfaches von st erhalten werden. Um hier den Koeffizienten von st zu bestimmen,<br />

entwickeln wir zunächst einmal den Fluß Φ bis zur Ordnung Zwei<br />

um (0, p). Ohne Beschränkung der Allgemeinheit dürfen wir X = R n annehmen.<br />

Die Koordinaten nennen wir v1, . . . , vn. Nach der Taylorformel IV.2.2.5<br />

gilt<br />

Φ(t, p + v) = Φ(0, p) + ∂Φ<br />

∂t t + ∂Φ<br />

∂vi vi+<br />

+ 1 ∂<br />

2<br />

2Φ ∂t2 t2 + ∂2Φ ∂vi∂t vit + 1<br />

2<br />

∂ 2 Φ<br />

∂vi∂vj vivj + . . .<br />

wobei alle partiellen Ableitungen an der Stelle (0, p) auszuwerten sind und<br />

Vektoren aus R n liefern und die Pünktchen Terme höherer Ordnung andeuten.<br />

Unsere Taylorformel IV.2.2.5 hatten wir nur für reellwertige Funktionen<br />

gezeigt, formal gilt es also hier, sie auf alle Komponenten unserer Abbildung<br />

Φ anzuwenden. Ich habe die daranzumultiplizierenden Skalare hier hinter die<br />

fraglichen Vektoren geschrieben in der Hoffnung, daß so die Taylorreihe besser<br />

wiederzuerkennen ist. Nun gilt ja Φ(0, p +v) = p +v, womit die partiellen<br />

Ableitungen ohne Zeitanteil leicht zu bestimmen sind und insbesondere der<br />

letzte Term oben wegfällt. Weiter ist Φ(t, q) = A t q die Integralkurve zu q,<br />

woraus folgt ∂Φ<br />

∂t (0, q) = Aq. Damit hat unsere Entwicklung also die Gestalt<br />

Φ(t, p + v) = p + Apt + v + ct 2 + ∂A<br />

vit + . . .<br />

∂vi<br />

mit einem unbekanntem Vektor c. Nun wenden wir unseren Satz IV.2.3.6<br />

über das Rechnen mit Approximationen an und erhalten für Φ(t, ˆ Φ(s, p)) die<br />

Entwicklung<br />

Φ(t, ˆ Φ(s, p)) = Φ(t, p + Bps + ĉs 2 + . . . )<br />

= p + Apt + Bps + ĉs 2 + ct 2 + ∂A<br />

∂vi (Bp)ist + . . .<br />

wobei der Index i unten an der Klammer bedeutet, daß von fraglichem Vektor<br />

die i-te Komponente zu nehmen ist. Vertauschen wir nun die Rollen von A<br />

und B sowie von s und t und ziehen die so entstehenden Ausdrücke voneinander<br />

ab, so erhalten wir wie erwartet nur einen gemischten quadratischen<br />

Term, und der ist <br />

∂B<br />

(Ap)i −<br />

∂vi<br />

∂A<br />

<br />

(Bp)i st<br />

∂vi

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!