05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

716 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

Zustands sein soll. Den Fall unbeschränkter selbstadjungierter Operatoren<br />

besprechen wir allerdings erst in 3.11.5. Messungen mit Werten in allgemeineren<br />

Meßräumen werden modelliert als Teilungen Φ der Identität im Sinne<br />

von 3.6.3 und die Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Meßergebnis bei einem<br />

gegebenen Zustand v ist dann das auf Gesamtmasse Eins normierte Maß<br />

〈v, Φv〉.<br />

Beispiel 3.2.17 (Spektralmaß im endlichdimensionalen Fall). Gegeben<br />

ein endlichdimensionaler Hilbertraum H mit einem selbstadjungierten Operator<br />

T und ein Vektor v ∈ H können wir wir sein Spektralmaß µ = µv und<br />

die kanonische Einbettung ϕ = ϕv nach 3.2.14 wie folgt erhalten: Wir schreiben<br />

v = v1 + . . . + vn als Summe von paarweise orthogonalen Eigenvektoren<br />

zu Eigenwerten x1, . . . , xn und nehmen als Spektralmaß von v das Maß<br />

µ = v1 2 δx1 + . . . + vn 2 δxn<br />

und als Einbettung ϕ : L 2 (R; µ) ↩→ H die Abbildung ϕ : f ↦→ f(xν)vν.<br />

Der Nachweis, daß das in diesem Fall auch das einzige mögliche derartige<br />

Paar ist, sei dem Leser zur Übung überlassen. Hinweis: Nach 1.3.12 kann<br />

unser Raum von quadratintegrierbaren Funktionen nur endlichdimensional<br />

sein, wenn das Maß µ eine endliche Linearkombination von Diracmaßen ist.<br />

3.3 Spektren in Banach-Algebren<br />

Definition 3.3.1. Eine Banach-Algebra ist ein Banachraum (A, ) mit<br />

einer bilinearen Verknüpfung A × A → A derart, daß A mit dieser Verknüpfung<br />

als Multiplikation zu einem Ring im Sinne von ?? wird und daß gilt<br />

ab ≤ ab ∀a, b ∈ A<br />

In anderen Worten fordern wir also, daß unsere Verknüpfung assoziativ ist<br />

und daß dafür ein neutrales Element 1 = 1A existiert. Ein Element a heißt<br />

invertierbar genau dann, wenn es ein b ∈ A gibt mit ab = ba = 1. Wird nicht<br />

explizit das Gegenteil gesagt, nehmen wir C als Grundkörper an. Meinen<br />

wir ausnahmsweise den Grundkörper R, so sprechen wir von einer reellen<br />

Banach-Algebra. Wir verwenden in Formeln oft die Abkürzung λ1A = λ<br />

für λ aus dem jeweiligen Grundkörper.<br />

3.3.2. Gegeben eine von Null verschiedene Banachalgebra A = 0 gilt stets<br />

1A ≥ 1, denn in diesem Fall haben wir 1A > 0 und 1A ≤ 1A1A. In<br />

der Literatur wird oft für Banachalgebren zusätzlich zu den hier gegebenen<br />

Axiomen auch noch 1A = 1 gefordert, aber das gefällt mir nicht, da es den<br />

Fall A = 0 ausschließt. Die zusätzliche Bedingung 1A = 1 hat allerdings

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!