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Analysis

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544 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

6.5.8. Aus der Definition erhalten wir für f, g integrierbar sofort | f| ≤ |f|<br />

und f ≤ g ⇒ f ≤ g.<br />

Satz 6.5.9 (Linearität des Integrals). Sei (X, M, µ) ein Maßraum. Der<br />

Raum L1 R (X) aller integrierbaren Funktionen ist ein Untervektorraum im<br />

Raum aller Funktionen X → R, und das Integral ist eine lineare Abbildung<br />

<br />

: L 1 R(X) → R<br />

Beweis. Wir überlassen den Nachweis der ersten Aussage dem Leser und<br />

zeigen nur die Linearität des Integrals. Zunächst zeigen wir die Additivität<br />

<br />

f + g = f + g<br />

Seien f = f + − f − , g = g + − g − und f + g = h = h + − h − die Zerlegungen<br />

in den positiven und negativen Anteil. Wir folgern durch Einsetzen f + +<br />

g + + h − = f − + g − + h + und mit 6.4.11 ergibt sich f + + g + + h − =<br />

f − + g − + h + , woraus mit der Definition dann wieder f + g = f +g<br />

folgt. Nun zeigen wir noch die Verträglichkeit mit der Multiplikation mit<br />

Skalaren <br />

cf = c f<br />

Für c = −1 folgt das aus den Definitionen, für c ≥ 0 folgt es aus 6.4.11, und<br />

der allgemeine Fall ergibt sich aus diesen beiden Spezialfällen.<br />

Satz 6.5.10 (über dominierte Konvergenz). Sei (X, M, µ) ein Maßraum<br />

und fn : X → R eine Folge meßbarer Funktionen, die punktweise gegen<br />

eine Funktion f : X → R konvergiert. Gibt es eine integrierbare Funktion<br />

g : X → R mit |fn| ≤ g für alle n, so sind alle fn und auch f integrierbar<br />

und es gilt <br />

<br />

f = lim<br />

n→∞<br />

Ergänzung 6.5.11. Andere Quellen sprechen gleichbedeutend vom Satz über<br />

majorisierte Konvergenz. Verschärfungen dieses Satzes zeigen wir in VII.4.6.5,<br />

dort fordern wir statt punktweiser Konvergenz nur “stochastische Konvergenz”,<br />

und noch weitergehend in VII.4.11.10, dort fordern wir außerdem statt<br />

der Dominiertheit nur noch die “gleichgradige Integrierbarkeit”.<br />

Ergänzung 6.5.12. Eine eher unwesentliche Verallgemeinerung erhält man,<br />

wenn man allgemeiner nur eine Domination der Konvergenz durch eine meßbare<br />

Funktion g : X → [0, ∞] mit g < ∞ voraussetzt: Aus dieser Annahme<br />

folgt nämlich, daß g außerhalb einer Nullmenge doch wieder reelle Werte<br />

annehmen muß, und schwupps finden wir uns im bereits behandelten Fall<br />

wieder.<br />

fn

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