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Analysis

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2. FOURIERTRANSFORMATION 675<br />

Beispiele 2.2.14. Per definitionem ist die Fouriertransformierte des Dirac-<br />

Maßes δv zu v ∈ V die durch das Auswerten bei v gegebene Funktion auf<br />

dem Charakterraum, in Formeln<br />

δ ∧ v (χ) = χ(v)<br />

Ist ganz allgemein (X, M, µ) ein Maßraum, so definiert sicher jede integrierbare<br />

Funktion f : X → C ein komplexes Maß fµ auf X vermittels der<br />

Vorschrift<br />

<br />

(fµ)(A) = f(x) µ〈x〉<br />

A<br />

für beliebiges A ∈ M. Betrachten wir das renormalisierte Lebesgue-Maß<br />

µ = (2π) −n/2 dnx auf dem Rn und für f ∈ L 1 (Rn ) das komplexe Maß<br />

fµ ∈ M(Rn ) und betrachten wir andererseits den Isomorphismus von Rn mit seinem Charakterraum, der gegeben wird durch die Vorschrift y ↦→ ˆy mit<br />

ˆy(x) = e− i x·y , so wird unser f ∧ (y) aus 2.1.1 in der neuen Notation gegeben<br />

als der Wert der Fouriertransformierten des komplexen Maßes fµ auf dem<br />

Charakter ˆy, in Formeln<br />

f ∧ (y) = (fµ) ∧ (ˆy)<br />

In der Tat rechnen wir<br />

(fµ) ∧ (ˆy) = ˆy(x) (fµ)〈x〉<br />

= e − i x·y f(x) µ〈x〉<br />

= (2π) −n/2 e − i x·y f(x) d n x<br />

wobei wir für das zweite Gleichheitszeichen im Vorgriff auf 2.4.5 bereits das<br />

Analogon von IV.6.4.20 für komplexe Maße verwenden. Transformieren wir<br />

andererseits das Diracmaß δx, so erhalten wir mit derselben Notation<br />

δ ∧ − i x·y<br />

x (ˆy) = e<br />

Ist schließlich (cn)n∈Z eine absolut summierbare Familie komplexer Zahlen, so<br />

ist die Fouriertransformierte des in hoffentlich offensichtlicher Weise erklärten<br />

komplexen Maßes µ = cnδn auf R die zugehörige Fourierreihe, genauer die<br />

Funktion<br />

µ ∧ (ˆt) = − i nt<br />

cn e<br />

Ergänzung 2.2.15. In der Wahrscheinlichkeitstheorie bezeichnet man die Fouriertransformierte<br />

eines Wahrscheinlichkeitsmaßes µ auf R oder allgemeiner<br />

auf Rn auch als die charakteristische Funktion des besagten Maßes. Für<br />

konkrete Rechnungen verwende ich dieselbe Identifikation y ↦→ ˆy von Rn mit<br />

seinem Charakterraum wie in 2.2.14, so daß wir insbesondere erhalten<br />

µ ∧ <br />

(y) = e − i x·y µ〈x〉

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