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Analysis

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1. HOLOMORPHE FUNKTIONEN 1353<br />

1.5.4. Gegeben ϕ : [a, b] → A ein stetig differenzierbarer Weg in einer Teilmenge<br />

A eines endlichdimensionalen reellen Raums X und sei ω : A →<br />

HomR( X, W ) eine stetige 1-Form auf A mit Werten in einem endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum W . So definieren wir in Verallgemeinerung des<br />

Falls reellwertiger 1-Formen aus IV.3.3 einen Vektor ( <br />

ω) ∈ W , das Inte-<br />

ϕ<br />

gral der W -wertigen 1-Form ω längs des Weges ϕ, durch die Vorschrift<br />

b<br />

ω = ωϕ(t) (ϕ ′ (t)) dt<br />

ϕ<br />

a<br />

Auf der rechten Seite ist also für jeden Zeitpunkt t der Homomorphismus<br />

ωϕ(t) : X → W auszuwerten auf dem Geschwindigkeitsvektor ϕ ′ (t) ∈ X,<br />

und die so entstehende stetige Abbildung [a, b] → W ist als vektorwertige<br />

Funktion zu integrieren im Sinne von III.1.3.3. Zur Anschauung verweise ich<br />

auf die Darstellung als Grenzwert von Riemannsummen im Fall reellwertiger<br />

1-Formen in IV.3.3.4, die sich wortwörtlich übertragen läßt. Im Spezialfall<br />

X = W = C stimmt das auf diese Weise definierte Wegintegral <br />

ϕ<br />

f(z) dz<br />

überein mit dem Wegintegral gemäß der in 1.3.2 gegebenen expliziten Definition<br />

und erklärt so insbesondere die für dieses Konzept übliche Notation.<br />

1.5.5. Speziell interessieren wir uns nun für komplexwertige 1-Formen auf<br />

halboffenen Teilmengen A ⊂ C. Man beachte hier, daß für einen R-Vektorraum<br />

V sowohl HomR(C, V ) als auch HomR(V, C) in natürlicher Weise C-<br />

Vektorräume sind. Auf dem Raum HomR(C, C) betrachten wir im Folgenden<br />

stets diejenige Struktur als C-Vektorraum, die “vom zweiten C herkommt”.<br />

Einerseits bilden nun Real- bzw. Imaginärteil, aufgefaßt als Abbildungen<br />

x, y : C → R, eine C-Basis von HomR(C, C), und jede komplexwertige 1-<br />

Form ω auf A kann folglich geschrieben werden als<br />

ω = a dx + b dy<br />

mit eindeutig bestimmten Funktionen a, b : A → C. Andererseits bilden auch<br />

die Identität und die komplexe Konjugation z, ¯z : C → C eine C-Basis von<br />

HomR(C, C), und wir können folglich jede komplexwertige 1-Form ω auch<br />

schreiben als<br />

ω = α dz + β d¯z<br />

mit eindeutig bestimmten Funktionen α, β : A → C. Natürlich haben wir<br />

x + iy = z dx + i dy = dz<br />

x − iy = ¯z dx − i dy = d¯z<br />

Eine hinreichende Bedingung für die Homotopieinvarianz von Wegintegralen<br />

zum komplexwertigen Kovektorfeld f(z) dz = f(z) dx + if(z) dy ist dann

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