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998 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Satz 7.6.7 (Klassifikation der endlichen Spiegelungsgruppen). Genau<br />

dann gehört ein Coxetergraph zu einer endlichen reellen Spiegelungsgruppe,<br />

wenn alle seine Zusammenhangskomponenten in der nebenstehenden Liste zu<br />

finden sind.<br />

Ergänzung 7.6.8. Die Weylgruppen kompakter Liegruppen operieren nach<br />

6.4.25 als endliche reelle Spiegelungsgruppen auf der Liealgebra eines maximalen<br />

Torus und der zugehörige Coxetergraph entsteht nach 6.4.35 aus dem<br />

Dynkindiagramm, indem man Doppelkanten durch Kanten der Wertigkeit 4<br />

und Dreifachkanten durch Kanten der Wertigkeit 6 ersetzt. Unser Satz zeigt<br />

somit unter anderem auch, daß daß sämtliche Zusammenhangskomponenten<br />

des Dynkindiagramms einer kompakten Liegruppe bereits unter den auf Seite<br />

964 aufgelisteten Diagrammen sein müssen. Daß sich allerdings auch alle<br />

diese Diagramme auch tatsächlich als Dynkindiagramme kompakter Liegruppen<br />

realisieren lassen, haben wir damit noch nicht gezeigt, und inwieweit eine<br />

kompakte Liegruppe durch ihr Dynkindiagramm charakterisiert wird, werden<br />

wir noch ausführlich diskutieren müssen.<br />

Beweis. Das folgt sofort aus den beiden anschließenden Propositionen, die<br />

wir in diesem Abschnitt auch noch beide beweisen.<br />

Übung 7.6.9. Wir erhalten eine Surjektion der nichtorientierten Ikosaedergruppe<br />

alias Coxetergruppe vom Typ H3 mit Erzeugern r, s, t und Relationen<br />

r 2 = s 2 = t 2 = (rs) 2 = (st) 3 = (rt) 5 = 1 auf die alternierende<br />

Gruppe A5 ⊂ S5 vermittels der Vorschrift r ↦→ (13)(24), s ↦→ (12)(34) und<br />

t ↦→ (12)(45). Diese Surjektion induziert einen Isomorphismus I ∼ → A5 zwischen<br />

der Ikosaedergruppe und der fünften alternierenden Gruppe.<br />

Proposition 7.6.10 (Coxetermatrizen endlicher Spiegelungsgruppen).<br />

Genau dann gehört eine Coxetermatrix (ms,t)s,t∈S zu einer endlichen reellen<br />

Spiegelungsgruppe, wenn ihre Cosinusmatrix (− cos(π/ms,t))s,t∈S positiv<br />

definit ist. Für den Fall ms,t = ∞ vereinbaren wir dabei die Interpretation<br />

π/∞ = 0.<br />

Proposition 7.6.11 (Coxetergraphen endlicher Spiegelungsgruppen).<br />

Die zusammenhängenden Coxetergraphen, deren Cosinusmatrix (− cos(π/ms,t))s,t∈S<br />

positiv definit ist, sind genau die Graphen der nebenstehenden Liste.<br />

7.6.12. Wir verwenden im folgenden eine abkürzende Terminologie und nennen<br />

einen Coxetergraphen positiv definit genau dann, wenn er endlich ist<br />

und wenn seine Cosinusmatrix (− cos(π/ms,t))s,t∈S positiv definit ist.

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