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Analysis

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2. SINGULÄRE STELLEN HOLOMORPHER FUNKTIONEN 1385<br />

Beweis. Wir zeigen feiner die Gleichungskette<br />

Um(f ◦ γ, 0) = 1<br />

<br />

<br />

1 1 f<br />

dz =<br />

2πi f◦γ z 2πi γ<br />

′ (w)<br />

f(w)<br />

<br />

dw = Um(γ, p)vp(f)<br />

Die erste Gleichung folgt unmittelbar aus dem Residuensatz. Die Zweite folgt<br />

aus der Erkenntnis 1.3.18, daß das Wegintegral Verwandtschaft respektiert.<br />

Für die Dritte schreiben wir f(w) = (w − p) n g(w) mit g(w) holomorph ohne<br />

Nullstelle bei p, so erhalten wir<br />

f ′ (w)<br />

f(w) = n(w − p)n−1g(w) + (w − p) ng ′ (w)<br />

(w − p) ng(w) =<br />

p∈U<br />

n<br />

(w − p) + g′ (w)<br />

g(w)<br />

und das Residuum ergibt sich zu Res (f ′ /f, p) = vp(f) = n. Der Satz folgt<br />

damit aus dem Residuensatz.<br />

Ergänzung 2.3.6. Diejenigen unter Ihnen, die sich mit Einsformen bereits<br />

wohlfühlen, mögen auch die komplexwertige Einsform dlog f := (f ′ /f) dz<br />

integrieren und sich die linke Seite lokal durch irgendeinen Zweig des Logarithmus<br />

definiert denken, auf den es dann nach dem Ableiten gar nicht mehr<br />

ankommt. Damit folgt dann sofort die Formel dlog(fh) = dlog f +dlog h und<br />

bei f(z) = (z − p) n g(z) ergibt sich speziell dlog f = n dlog(z − p) + dlog g.<br />

Korollar 2.3.7 (Satz von Rouché). Im Definitionsbereich einer holomorphen<br />

Funktion f sei eine abgeschlossene Kreisscheibe B gegeben. Sei weiter g<br />

holomorph mit demselben Definitionsbereich und |f(z)| > |g(z)| ∀z ∈ ∂B.<br />

So haben f und f + g mit Vielfachheiten gezählt gleichviele Nullstellen in B.<br />

Ergänzung 2.3.8. Dasselbe gilt mit demselben Beweis, wenn wir f und g<br />

meromorph ohne Pole auf ∂B nehmen und “Polstellen als Nullstellen negativer<br />

Vielfachheit” werten. Dasselbe gilt mit demselben Beweis auch, wenn<br />

wir statt dem Rand einer Kreisscheibe einen beliebigen im Definitionsbereich<br />

unserer beiden meromorphen Funktionen zusammenziehbaren Weg nehmen,<br />

der alle Polstellen und Nullstellen zusätzlich mit der Umlaufzahl gewichten.<br />

Beweis. Nach Annahme können auf dem Rand ∂B unserer Kreisscheibe weder<br />

f noch f + g Nullstellen haben. Mit unserem Satz 2.3.2 über das Zählen<br />

von Null- und Polstellen und γ einem auf ∂B einmal im Gegenuhrzeigersinn<br />

umlaufenden Weg finden wir<br />

U(f ◦ γ, 0) = <br />

vp(f) und Um((f + g) ◦ γ, 0) = <br />

vp(f + g).<br />

p∈B<br />

p∈B

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