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Analysis

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6. STETIGKEIT IN MEHREREN VERÄNDERLICHEN 239<br />

so meint U ⊂◦ Y , daß U offen ist als Teilmenge des Raums Y mit seiner<br />

induzierten Metrik.<br />

Übung 6.4.8. Der Schnitt von endlich vielen offenen Teilmengen eines metrischen<br />

Raums ist offen. Die Vereinigung eines beliebigen Systems von offenen<br />

Teilmengen eines metrischen Raums ist offen. Die leere Menge und der ganze<br />

Raum sind offen. In einem endlichen metrischen Raum ist jede Teilmenge<br />

offen und abgeschlossen. Die im Sinne unserer hier gegebenen Definition “offenen”Intervalle<br />

von R sind genau die Intervalle (a, b) für a, b ∈ R, d.h. unsere<br />

“offenen reellen Intervalle” aus 2.1.7.<br />

Beispiele 6.4.9. In einem metrischen Raum ist ein Ball B(x; r) stets offen,<br />

denn für z ∈ B(x; r) gilt d(x, z) < r, also gibt es ε > 0 mit d(x, z) < r − ε,<br />

und dann haben wir aber B(z; ε) ⊂ B(x; r) nach der Dreiecksungleichung.<br />

Insbesondere umfaßt jede Umgebung eines Punktes eine offene Umgebung<br />

desselben Punktes.<br />

Satz 6.4.10 (Komplemente offener und abgeschlossener Teilmengen).<br />

Eine Teilmenge eines metrischen Raums ist abgeschlossen genau dann,<br />

wenn ihr Komplement offen ist.<br />

Beweis. Sei X unser metrischer Raum und M ⊂ X eine Teilmenge. Ist M<br />

nicht abgeschlossen, so gibt es einen Punkt p ∈ X\M, der Berührungspunkt<br />

von M ist, also p = limn→∞ xn mit xn ∈ M. Dann kann es aber kein ε > 0<br />

geben mit B(p; ε) ⊂ X\M, also ist X\M nicht offen. Ist X\M nicht offen,<br />

so gibt es einen Punkt p ∈ X\M derart, daß gilt<br />

B(p; 1/n) ∩ M = ∅ ∀n ≥ 1<br />

Wählen wir jeweils einen Punkt xn ∈ B(p; 1/n) ∩ M, so gilt limn→∞ xn = p<br />

und M ist nicht abgeschlossen.<br />

Übung 6.4.11. Nimmt man zu einer Teilmenge M eines metrischen Raums X<br />

alle ihre Berührungspunkte hinzu, so erhält man eine abgeschlossene Menge,<br />

genauer: Die kleinste abgeschlossene Menge, die M umfaßt. Diese Menge<br />

heißt auch der Abschluß von M in X und wird mit ClX(M) = Cl(M) = M<br />

bezeichnet.<br />

6.4.12. Diese Notation beißt sich mit unserer Notation R für die erweiterten<br />

reellen Zahlen. Ich hoffe, daß der Leser aus dem Kontext erschließen kann,<br />

was jeweils gemeint ist.<br />

Ergänzende Übung 6.4.13. Sei X ein metrischer Raum und seien A, B ⊂<br />

X disjunkte, abgeschlossene Teilmengen. So gibt es eine stetige Funktion<br />

f : X → [0, 1] mit f|A = 0 und f|B = 1. Hinweis: Man betrachte dA wie<br />

in Übung 6.2.22 mache den Ansatz f(z) = g(dA(z), dB(z)) für geeignetes<br />

g : R 2 \0 → [0, 1].

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