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Analysis

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728 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

Beweis. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei X = R n . Wir konstruieren<br />

zunächst eine Abbildung in die Gegenrichtung. Sicher wird die σ-Algebra<br />

der Borelmengen von R n × R erzeugt durch den Mengenring aller endlichen<br />

Vereinigungen von Produkten endlicher Intervalle. Sicher wird sie auch erzeugt<br />

durch den Mengenring D, der daraus durch Anwenden eines beliebigen<br />

Vektorraumautomorphismus von R n × R entsteht. Wählen wir nun unseren<br />

Automorphismus so, daß er keine der Koordinatenhyperebenen von R n × R<br />

auf eine Koordinatenhyperebene abbildet, dann ist für D ∈ D offensichtlich<br />

das Integral seiner charakteristischen Funktion [D] nach der letzten Koordinate<br />

[D] dy stetig mit kompaktem Träger auf R n und wir können für jede<br />

nichtnegative Linearform Λ wie oben die Abbildung<br />

˜µ = ˜µΛ : D → [0, ∞)<br />

D ↦→ Λ [D] dy <br />

betrachten. Nun zeigt der Satz von Dini II.6.10.9 zusammen mit 3.5.4, daß ˜µ<br />

ein Prämaß auf D ist, und nach dem Maßerweiterungssatz IV.6.2.10 besitzt<br />

dies Prämaß genau eine Fortsetzung zu einem Borelmaß ˜µ auf X ×R. Schließlich<br />

erklären wir ein Borelmaß µ = µΛ auf X, indem wir für jede Borelmenge<br />

B ⊂ X setzen<br />

µ(B) = ˜µ(B × [0, 1])<br />

Damit haben wie eine Abbildung Λ ↦→ µ in die Gegenrichtung konstruiert<br />

und müssen nur noch zeigen, daß unsere beiden Abbildungen zueinander<br />

invers sind. Wir beginnen mit der Situation ν ↦→ Λ ↦→ ˜µ ↦→ µ und zeigen<br />

die Gleichheit von Maßen µ = ν. Nach Fubini stimmen die Maße ˜µ und<br />

ν ⊠ dy auf D überein und nach dem Maßerweiterungssatz IV.6.2.10 sind sie<br />

folglich gleich. Damit folgt dann für jede Borelmenge B ⊂ X sofort ν(B) =<br />

˜µ(B×[0, 1]) = µ(B). Nun gehen wir umgekehrt von Λ aus, betrachten also die<br />

Situation Λ ↦→ ˜µ ↦→ µ ↦→ Γ und zeigen die Gleichheit von Linearformen Γ =<br />

Λ. Es reicht zu zeigen, daß beide Seiten auf allen nichtnegativen Funktionen<br />

f ∈ Cc(X, R) denselben Wert Γ(f) = Λ(f) annehmen. Nun läßt sich jedoch<br />

das offene durch X × {0} und den Graphen von f begrenzte Gebiet<br />

G = {(x, y) | 0 < y < f(x)}<br />

als die Vereinigung einer aufsteigenden Folge D0 ⊂ D1 ⊂ . . . von Mengen<br />

aus D darstellen. Nach dem Satz von Dini II.6.10.9 gilt dann [Dr] dy → f<br />

gleichmäßig und folglich Λ( [Dr] dy) → Λ(f) für r → ∞. Da ˜µ per definitionem<br />

invariant ist unter Verschiebung in der letzten Koordinate, haben wir<br />

nach IV.6.6.7 notwendig ˜µ = µ ⊠ dy. Also strebt Λ( [Dr] dy) auch gegen<br />

<br />

˜µ(G) = (µ ⊠ dy)(G) = f(x) µ〈x〉 = Γ(f)

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