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826 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

3.2.10. Bis jetzt haben wir unter “Mannigfaltigkeiten” stets “eingebettete C 1 -<br />

Mannigfaltigkeiten mit Rand” im Sinne von IV.7.7.2 verstanden. Ich hoffe,<br />

daß der Leser aus dem Kontext erschließen kann, welcher Begriff jeweils gemeint<br />

ist.<br />

3.2.11. Genau dann ist ein Hausdorffraum eine d-Mannigfaltigkeit, wenn jeder<br />

Punkt eine offene Umgebung besitzt, die homöomorph ist zu R d .<br />

Beispiele 3.2.12. Jede offene Teilmenge einer Mannigfaltigkeit ist eine Mannigfaltigkeit.<br />

Die Sphäre S d ist eine d-Mannigfaltigkeit.<br />

Beispiel 3.2.13. Welche Fälle die Bedingung “Hausdorff” in der Definition einer<br />

Mannigfaltigkeit ausschließt, erkennt man am Beispiel der Zahlengeraden<br />

mit verdoppeltem Nullpunkt. Wir betrachten genauer die disjunkte<br />

Vereinigung ˜ R = R ⊔ {˜0} von R mit einer einelementigen Menge {˜0} und<br />

die Abbildung π : ˜ R → R gegeben durch π(x) = x ∀x ∈ R, π(˜0) = 0. Auf<br />

˜R erklären wir eine Topologie durch die Vorschrift “U ist offen in ˜ R genau<br />

dann, wenn π(U) offen ist in R”. In diesem topologischen Raum haben 0 und<br />

˜0 in ˜ R keine disjunkten Umgebungen, aber jeder Punkt besitzt eine zu R<br />

homöomorphe offene Umgebung.<br />

Übung 3.2.14. Das Komplement einer abgeschlossenen diskreten Teilmenge<br />

in einer zusammenhängenden topologischen Mannigfaltigkeit der Dimension<br />

mindestens zwei ist zusammenhängend. Dasselbe gilt im Übrigen auch ohne<br />

die Bedingung “abgeschlossen”, ist dann aber schwerer zu zeigen.<br />

Übung 3.2.15. Jede Wegzusammenhangskomponente einer Mannigfaltigkeit<br />

ist in unserer Mannigfaltigkeit sowohl offen als auch abgeschlossen. Eine Mannigfaltigkeit<br />

ist insbesondere wegzusammenhängend genau dann, wenn sie<br />

zusammenhängend ist.<br />

3.3 Kompakte Räume<br />

Definition 3.3.1. Ein topologischer Raum heißt kompakt genau dann,<br />

wenn jede offene Überdeckung unseres Raums eine endliche Teilüberdeckung<br />

besitzt.<br />

3.3.2. Ist X unser topologischer Raum, so fordern wir also in Formeln ausgedrückt,<br />

daß es für jedes System U ⊂ P(X) von offenen Teilmengen von X mit<br />

X = <br />

<br />

U∈U U ein endliches Teilsystem E ⊂ U gibt mit X = U∈E U. Die Konventionen<br />

sind, was den Begriff der Kompaktheit angeht, nicht einheitlich.<br />

Die hier gewählte Konvention ist im englischen Sprachraum weit verbreitet.<br />

Bourbaki und mit ihm die meisten französischen und auch viele andere Autoren<br />

nennen die in unserem Sinne kompakten Räume nur quasikompakt und<br />

fordern von kompakten Räumen zusätzlich die Hausdorff-Eigenschaft. Eine

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