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Analysis

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7. RAUMWERTIGE FUNKTIONEN 271<br />

Abbildung in einen weiteren normierten Raum Y. Ist γ differenzierbar an<br />

einer Stelle p ∈ I, so ist auch L ◦ γ differenzierbar bei p und es gilt<br />

(L ◦ γ) ′ (p) = L(γ ′ (p))<br />

Das zeigt insbesondere, daß unsere Ableitung sich nicht ändert, wenn wir<br />

zu einer anderen aber äquivalenten Norm auf X übergehen. Später wird<br />

sich diese Aussage als Spezialfall der Kettenregel in mehreren Veränderlichen<br />

IV.1.3.1 erweisen.<br />

7.2.7. Im Spezialfall X = R sind unsere Definitionen identisch zu unseren<br />

bisherigen Definitionen für reellwertige Funktionen. Was im Fall X = R m<br />

passiert, zeigt das folgende Lemma.<br />

Lemma 7.2.8 (Komponentenregel). Sei X = X1 × . . . × Xm ein Produkt<br />

normierter Räume, I ⊂ R eine halboffene Teilmenge, γ = (γ1, . . . , γm) : I →<br />

X eine Abbildung und p ∈ I ein Punkt. Genau dann ist γ differenzierbar bei<br />

p, wenn alle γj differenzierbar sind bei p, und dann gilt<br />

γ ′ (p) = (γ ′ 1(p), . . . , γ ′ m(p))<br />

Beweis. Das folgt aus 6.6.12 und sei dem Leser überlassen. Man beachte, daß<br />

wir bereits bei der Formulierung die kanonische Identifikation zwischen dem<br />

Richtungsraum eines Produkts und dem Produkt der Richtungsräume der<br />

Faktoren ?? verwendet haben.<br />

7.2.9. Wie in ?? heißt eine Teilmenge eines reellen Raums konvex genau<br />

dann, wenn sie mit je zwei Punkten auch das ganze die beiden Punkte verbindende<br />

Geradensegment enthält.<br />

Übung 7.2.10. In einem normierten Raum ist jeder Ball konvex.<br />

Satz 7.2.11 (Schrankensatz). Seien X ein normierter Raum, a < b reelle<br />

Zahlen und γ : [a, b] → X eine differenzierbare Abbildung. Ist C ⊂ X eine<br />

offene oder abgeschlossene konvexe Teilmenge und gilt γ ′ (t) ∈ C für alle<br />

t ∈ [a, b], so folgt<br />

γ(b) − γ(a) ∈ (b − a)C<br />

7.2.12. Man folgert leicht eine Variante, die auch a ≥ b erlaubt: Ist I ⊂ R<br />

ein halboffenes Intervall, γ : I → X eine differenzierbare Abbildung und gilt<br />

γ ′ (t) ∈ C für alle t ∈ I, so folgt γ(b) − γ(a) ∈ (b − a)C ∀a, b ∈ I.<br />

Beispiel 7.2.13. Anschaulich können wir den Inhalt des Satzes interpretieren<br />

wie folgt: Sei C eine Kreisscheibe im Richtungsraum der Anschauungsebene<br />

mit Radius 20 km/h. Fahren wir mit einem Geländewagen um 14 : 00 an

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