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896 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

und Lie-Algebren-Homomorphismen. Die beiden unteren Pfeile sind Isomorphismen<br />

und versehen den Tangentialraum am neutralen Element TeG mit<br />

zwei Lie-Algebra-Strukturen. Der Leser möge als Übung zeigen, daß hier die<br />

Lieklammer für die eine Struktur auf TeG gerade das Negative der Lieklammer<br />

für die andere Struktur ist. Hinweis: Man fasse die Inversenabbildung<br />

G ∼ → G opp auf als Homomorphismus in die Gruppe mit der opponierten Multiplikation.<br />

Übung 4.8.21. Das linksinvariante Vektorfeld auf der Gruppe G = GL(2; R),<br />

dessen Wert beim neutralen Element durch die Matrix A ∈ M(2 × 2; R) gegeben<br />

wird, muß sich als Linearkombination der partiellen Ableitungen nach<br />

den Matrixeinträgen fij∂ij mit gewissen glatten Funktionen fij als Koeffizienten<br />

schreiben lassen. Man berechne diese Funktionen und prüfe explizit,<br />

daß die linksinvariante Fortsetzung in diesem Fall ein Homomorphismus von<br />

Lie-Algebren ist, wenn wir M(2 × 2; R) mit der durch den üblichen Kommtator<br />

gegebenen Struktur einer Liealgebra versehen. Mutige rechnen dasselbe<br />

allgemeiner für G = GL(n; R) und auch für rechtsinvariante Felder, beachten<br />

dabei jedoch die vorhergehende Übung 4.8.20.<br />

Satz 4.8.22 (Liegruppen versus Liealgebren). 1. Jede endlichdimensionale<br />

reelle Liealgebra ist isomorph zur Liealgebra einer wegweise einfach<br />

zusammenhängenden Liegruppe.<br />

2. Sind G, H Liegruppen und ist G wegweise einfach zusammenhängend,<br />

so liefert das Differenzieren eine Bijektion<br />

GrpTop(G, H) ∼ → Alg R(Lie G, Lie H)<br />

zwischen der Menge aller stetigen Gruppenhomomorphismen von G<br />

nach H und der Menge aller Homomorphismen von reellen Liealgebren<br />

von Lie G nach Lie H.<br />

Beweis. Ich werde diesen Satz nicht beweisen. Man findet ihn in den meisten<br />

Büchern über Liegruppen, etwa in [HN91]. Daß das Differenzieren im Fall<br />

einer zusammenhängenden Liegruppe G stets eine Injektion liefert, haben<br />

wir bereits als Korollar 4.6.19 gezeigt.<br />

4.8.23. Die inverse Abbildung zur Bijektion in unserem Satz nennt man auch<br />

das Integrieren. Man würde etwa sagen, daß unter gewissen Umständen<br />

ein Homomorphismus von Liealgebren zu einem Homomorphismus von Liegruppen<br />

integriert werden kann. Den Spezialfall der Gruppe G = R haben<br />

wir bereits in 4.3.22 kennengelernt. Der Fall G = S 1 , H = R zeigt, daß die<br />

Bedingung G wegweise einfach zusammenhängend für die Surjektivität im<br />

zweiten Teil unseres Satzes notwendig ist.

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