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Analysis

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3. STETIGKEIT 157<br />

3.3.4. Wir vereinbaren für die Differenz einer Menge X und einer einpunktigen<br />

Menge {p} die abkürzende Schreibweise X\{p} = X\p.<br />

Übung 3.3.5. Sei D ⊂ R eine Teilmenge. Genau dann ist p ∈ R Häufungspunkt<br />

von D, wenn es eine Folge reeller Zahlen xn in D\p gibt mit<br />

limn→∞ xn = p.<br />

Definition 3.3.6 (Grenzwerte von Funktionen). Sei D ⊂ R eine Teilmenge,<br />

p ∈ R ein Häufungspunkt von D und f : D\p → R eine Funktion.<br />

Sei b ein weiterer Punkt aus R. Wir sagen, f(x) strebt gegen b für x → p<br />

und schreiben<br />

lim f(x) = b<br />

x→p<br />

genau dann, wenn es für jede Umgebung W des Grenzwerts b eine Umgebung<br />

W ′ des Punktes p gibt mit f(W ′ ∩ D\p) ⊂ W.<br />

3.3.7. Man beachte, wie elegant es gelingt, hier die Fälle ±∞ mithilfe des<br />

Umgebungsbegriffs einzubinden. Natürlich reicht es auch hier wieder, die<br />

Existenz von W ′ für jedes W aus einer Umgebungsbasis des Grenzwerts b<br />

nachzuweisen. Ist f auf ganz D definiert, so meinen wir mit obiger Notation<br />

stets implizit den Grenzwert der Einschränkung von f auf D\p. Der Grund<br />

dafür, daß wir Grenzwerte nur an Häufungspunkten erklären, ist das folgende<br />

Lemma.<br />

Beispiele 3.3.8. Es gilt limx→∞ x = ∞, wir können ja in diesem Fall schlicht<br />

W ′ = W nehmen. Für eine konstante Funktion f(x) = c gilt limx→p c = c,<br />

hier können wir für jedes W einfach W ′ = R nehmen. Für D = N und p = ∞<br />

spezialisiert der eben eingeführte Grenzwertbegriff zu unserem Grenzwertbegriff<br />

für Folgen aus 2.1.16.<br />

Lemma 3.3.9 (Eindeutigkeit des Grenzwerts). Seien D ⊂ R eine Teilmenge,<br />

p ∈ R ein Häufungspunkt von D und f : D\p → R eine Funktion.<br />

So folgt aus limx→p f(x) = a und limx→p f(x) = b bereits a = b.<br />

Beweis. Durch Widerspruch. Wäre a = b, so gäbe es Umgebungen V von a<br />

und W von b mit V ∩ W = ∅. Wir fänden Umgebungen V ′ und W ′ von p mit<br />

f(V ′ ∩ D\p) ⊂ V und f(W ′ ∩ D\p) ⊂ W, mithin gälte<br />

f(V ′ ∩ W ′ ∩ D\p) = ∅<br />

Da aber V ′ ∩W ′ eine Umgebung von p ist und p ein Häufungspunkt von D gilt<br />

notwendig V ′ ∩ W ′ ∩ D\p = ∅. Dieser Widerspruch beendet den Beweis.

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