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Analysis

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342 KAPITEL III. ANALYSIS MIT KOMPLEXEN ZAHLEN<br />

Korollar 3.2.13 (Komplexer Stone-Weierstraß). In der Ringalgebra aller<br />

stetigen komplexwertigen Funktionen auf einem kompakten Raum liegt<br />

jede komplexe Unterringalgebra, die die Punkte unseres Raums trennt und<br />

stabil ist unter der komplexen Konjugation, bereits dicht in Bezug auf die<br />

Metrik der gleichmäßigen Konvergenz.<br />

Beweis. Sei X unser kompakter Raum und B ⊂ C(X) unsere komplexe Unterringalgebra,<br />

die die Punkte von X trennt und unter der komplexen Konjugation<br />

stabil ist, in Formeln b ∈ B ⇒ b ∈ B. Man wende nun den Satz<br />

von Stone-Weierstraß 3.2.7 an auf A = B ∩ C(X, R). Aus b ∈ B folgt Re b<br />

und Im b ∈ A, denn es gilt Re b = (b + b)/2 und Im b = (b − b)/2 i . Also<br />

trennt auch unser A die Punkte von X. Für f ∈ C(X) finden wir u, v ∈ A<br />

mit | Re f(x) − u(x)| < ε/2 und | Im f(x) − v(x)| < ε/2 für alle x ∈ X, setzen<br />

b = u + i v und folgern f − b < ε.<br />

Definition 3.2.14. Eine Funktion f : R → C der Gestalt t ↦→ ν=n ν=−n dν<br />

i νt e<br />

mit dν ∈ C heißt ein trigonometrisches Polynom.<br />

Satz 3.2.15 (Dichtheit trigonometrischer Polynome). Gegeben eine<br />

stetige Funktion f : [0, 2π] → C mit f(0) = f(2π) gibt es für beliebiges ε > 0<br />

ein trigonometrisches Polynom g = gε mit<br />

|f(x) − g(x)| < ε ∀x ∈ [0, 2π]<br />

Beweis. Sei S 1 = {z ∈ C | |z| = 1} der Einheitskreis in der komplexen Ebene.<br />

Wir betrachten die Abbildung E : [0, 2π] → S 1 , t ↦→ e i t , die anschaulich<br />

gesprochen“unser Intervall zu einer Kreislinie zusammenbiegt”. Das Vorschalten<br />

von E liefert eine Bijektion<br />

(◦ E) : C(S 1 ) ∼ → {f ∈ C([0, 2π]) | f(0) = f(2π)}<br />

wie man unschwer direkt einsehen und auch formal aus dem anschließenden<br />

Lemma 3.2.16 folgern kann. Unter unserer Bijektion entsprechen nun aber<br />

die trigonometrischen Polynome auf [0, 2π] genau den Funktionen der Form<br />

n<br />

ν=−n dνz ν auf der Kreislinie S 1 . Da gilt z = z −1 für alle z ∈ S 1 , dürfen<br />

wir den Satz von Stone-Weierstraß für komplexwertige Funktionen 3.2.13<br />

anwenden und folgern, daß das C-Erzeugnis der z ν dicht liegt in C(S 1 ). Der<br />

Satz folgt.<br />

Lemma 3.2.16. Ist f : X ↠ Y eine stetige Surjektion von kompakten<br />

metrischen Räumen, so ist eine Abbildung g : Y → Z in einen weiteren<br />

metrischen Raum Z stetig genau dann, wenn g ◦ f stetig ist.

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