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Analysis

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2. FOURIERTRANSFORMATION 683<br />

Ersetzen wir hier λ durch c 2 λ für c > 0, so ändert sich die mittlere Abbildung<br />

um den Faktor c 2 und die beiden äußeren um den Faktor c −1 und die<br />

Verknüpfung ändert sich folglich nicht.<br />

2.4 Operationen mit komplexen Maßen<br />

2.4.1. Im nächsten Abschnitt soll der zentrale Satz 2.5.7 gezeigt werden, nach<br />

dem unter der Fouriertransformation die Faltung zweier Maße dem Produkt<br />

ihrer Fouriertransformierten entspricht. Daraus kann man dann ohne große<br />

Mühe den sogenannten “zentralen Grenzwertsatz” 2.5.18 ableiten, eine tragende<br />

Säule der Wahrscheinlichkeitstheorie. Natürlich könnten wir uns stattdessen<br />

auch auf die Faltung von Funktionen beschränken. Das wäre einfacher,<br />

da dazu weniger Maßtheorie benötigt wird, aber konzeptionell scheint<br />

es mir der falsche Zugang: Funktionen auf Vektorräumen kann man gar nicht<br />

miteinander falten, und bei Funktionen auf dem R n gelingt es nur deshalb,<br />

weil uns dort mit dem Lebesgue-Maß ein kanonisches Haarmaß zur Verfügung<br />

steht, mithilfe dessen wir den Raum der integrierbaren Funktionen in<br />

den Raum der komplexen Maße einbetten können. Um nun aber die Faltung<br />

zweier Maße in 2.5.2 definieren zu können, müssen wir uns zunächst etwas<br />

ausführlicher mit komplexen Maßen beschäftigen.<br />

Definition 2.4.2. Gegeben ein komplexes Maß µ auf einem Meßraum (X, M)<br />

erklärt man ein nichtnegatives reelles Maß |µ|, seine Variation, durch die<br />

Vorschrift<br />

|µ|(A) = sup |µ(Aν)|<br />

wo das Supremum über alle Zerlegungen A = Aν von A in eine disjunkte<br />

Vereinigung einer abzählbaren Familie von meßbaren Teilmengen gebildet<br />

werden soll.<br />

Übung 2.4.3. Gegeben ein komplexes Maß µ auf einem Meßraum (X, M)<br />

nimmt seine in 2.4.2 erklärte Variation |µ| Werte in [0, ∞) an und ist ein<br />

Maß auf M. Weiter ist µ ↦→ µ = |µ|(X) eine Norm auf dem Raum M(X)<br />

der komplexen Maße auf X, die Variationsnorm. Jedes komplexe Maß µ<br />

auf einem Meßraum läßt sich darstellen als Linearkombination von vier nichtnegativen<br />

reellen Maßen in der Form<br />

µ = µ1 − µ2 + i µ3 − i µ4<br />

und so, daß zusätzlich gilt µr ≤ |µ| für 1 ≤ r ≤ 4 als da heißt µr(A) ≤ |µ|(A)<br />

für jede meßbare Menge A ⊂ X. Hinweis: Im Fall eines rellen Maßes mag<br />

man etwa mit µ1 = (|µ| + µ)/2 beginnen.

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