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Analysis

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654 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

{v ∈ H | 〈u, v〉 = 0 ∀u ∈ U} ein abgeschlossener Teilraum. Ist U bereits<br />

selbst ein abgeschlossener Teilraum, so definiert die Addition eine Bijektion<br />

U × U ⊥ ∼ → H<br />

1.7.3. Alle Aussagen dieses Satzes mit Ausnahme der Surjektivität der Addition<br />

U × U ⊥ → H gelten mit demselben Beweis auch für einen Prähilbertraum<br />

H. Um die Surjektivität zu erhalten, muß man jedoch im Fall eines<br />

Prähilbertraums zusätzlich fordern, daß U ⊂ H ein vollständiger Teilraum<br />

sein soll. Der Beweis ist dann wieder derselbe. Im Fall eines Hilbertraums<br />

sind nach II.7.5.3 und II.7.5.2 die vollständigen Teilräume genau die abgeschlossenen<br />

Teilräume, im Fall eines Prähilbertraums ist die Forderung der<br />

Vollständigkeit an einen Teilraum jedoch stärker.<br />

Beweis. Sicher ist für alle x ∈ H die Abbildung H → C, v ↦→ 〈x, v〉 stetig<br />

und linear. Das Urbild x⊥ von 0 ∈ C unter dieser Abbildung ist also ein<br />

abgeschlossener Untervektorraum von H, und dann muß auch für beliebiges<br />

U ⊂ H die Menge<br />

U ⊥ = {v ∈ H | 〈x, v〉 = 0 ∀ x ∈ U} = <br />

x ⊥<br />

ein abgeschlossener Untervektorraum von H sein. Offensichtlich gilt weiter<br />

U ∩U ⊥ = 0, und damit ist unsere Additionsabbildung im Fall eines Teilraums<br />

U injektiv. Um für U einen abgeschlossenen Teilraum ihre Surjektivität zu<br />

zeigen, wählen wir ein v ∈ H und setzen d = d(v, U) = infu∈U v − u.<br />

Sicher gibt es eine Folge un von Vektoren aus U mit limn→∞ v − un = d.<br />

Wir erinnern nun an die Parallelogrammregel ??, die Summe der Quadrate<br />

der vier Seiten eines Parallelogramms ist gleich der Summe der Quadrate der<br />

beiden Diagonalen. Ist also eine Diagonale fast so lang wie der halbe Umfang,<br />

so muß die andere Diagonale sehr kurz sein. In Formeln erhalten wir<br />

2v − un 2 + 2v − um 2 = un − um 2 + 2v − un − um 2<br />

= un − um 2 + 4v − (un + um)/2 2<br />

Da aber (un + um)/2 auch in U liegt, folgt<br />

2v − un 2 + 2v − um 2 − 4d 2 ≥ un − um 2<br />

und aus dieser Abschätzung erkennt man, daß die un eine Cauchyfolge bilden.<br />

Da U vollständig ist, gibt es also u ∈ H mit limn→∞ un = u. Da die Norm<br />

stetig ist, gilt weiter d = v − u. Wir behaupten (v − u) ∈ U ⊥ . In der Tat,<br />

für alle h ∈ U nimmt die Funktion<br />

x∈U<br />

t ↦→ v − u + th 2 = v − u 2 + 2t Re〈v − u, h〉 + t 2 h 2

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