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Analysis

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3. ERGÄNZUNGEN ZUR TOPOLOGIE 849<br />

3.10.2. Wir zeigen in 3.11.7, daß eine stetige Abbildung zwischen lokal kompakten<br />

Hausdorffräumen eigentlich ist genau dann, wenn das Urbild jedes<br />

Kompaktums kompakt ist.<br />

Lemma 3.10.3 (Eigentliche Abbildungen auf einen Punkt). Ein topologischer<br />

Raum ist kompakt genau dann, wenn die konstante Abbildung von<br />

besagtem Raum auf den einpunktigen Raum eigentlich ist.<br />

Beweis. Sei X kompakt und Z beliebig. Ich denke mir X vertikal und Z<br />

horizontal. Sei A ⊂ V X × Z abgeschlossen und z ∈ Z gegeben derart, daß A<br />

die vertikale Faser bei z nicht trifft, in Formeln A ∩ (X × {z}) = ∅. So gibt<br />

es für jedes x ∈ X offene Umgebungen Ux ⊂◦ X von x und Vx ⊂◦ Z von z mit<br />

A ∩ (Ux × Vx) = ∅. Endlich viele Ux überdecken nun aber X und der Schnitt<br />

der zugehörigen Vx ist eine offene Umgebung von z, die die Projektion von A<br />

nicht trifft. Also ist die konstante Abbildung von einem Kompaktum auf einen<br />

einpunktigen Raum eigentlich. Die Umkehrung ist für uns weniger wichtig.<br />

Um sie zu zeigen, betrachten irgendein System abgeschlossener Teilmengen<br />

A ⊂ P(X) mit nichtleeren endlichen Schnitten und müssen nach 3.3.13 nur<br />

zeigen, daß auch sein gesamter Schnitt nicht leer ist. Dazu bilden wir den<br />

Raum<br />

Z = X ⊔ {∞}<br />

mit der Topologie, für die die offenen Teilmengen gerade alle Teilmengen<br />

sind, die entweder ∞ vermeiden oder ein A ∈ A umfassen. Aufgrund unserer<br />

Annahme an A liegt ∞ im Abschluss von X ⊂ Z. Betrachten wir die Diagonale<br />

∆ ⊂ X × Z, so muß das Bild ihres Abschlusses ¯ ∆ unter der Projektion<br />

auf die zweite Koordinate ganz Z sein. Es gibt also ein x ∈ X mit (x, ∞) ∈ ¯ ∆<br />

und daraus folgt sofort x ∈ <br />

A∈A A.<br />

Übung 3.10.4 (Die Eigenschaft “eigentlich” ist lokal in der Basis). Sei<br />

f : X → Y stetig und U ⊂ P(Y ) eine offene Überdeckung von Y . Genau dann<br />

ist f eigentlich, wenn die induzierten Abbildungen f −1 (U) → U eigentlich<br />

sind für alle U ∈ U.<br />

Übung 3.10.5. Die Verknüpfung eigentlicher Abbildungen ist eigentlich. Eine<br />

Einbettung ist eigentlich genau dann, wenn sie abgeschlossen ist. Ist f ◦ g<br />

eigentlich und g surjektiv, so ist auch f eigentlich. Landet f in einem Punkt,<br />

so spezialisiert die letzte Behauptung zur Aussage, daß stetige Bilder von<br />

Kompakta stets kompakt sind.<br />

Ergänzung 3.10.6. Leser, die bereits mit Faserprodukten ?? vertraut sind,<br />

werden leicht zeigen können, daß gegeben eine eigentliche Abbildung X → Y<br />

und eine beliebige stetige Abbildung Z → Y auch die erweiterte Abbildung

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