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802 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Geschwindigkeit −Av durch den Punkt v laufen<br />

P (exp(−tA)v) − P (v)<br />

(AP )(v) = lim<br />

t→0 t<br />

P (v − tAv) − P (v)<br />

= lim<br />

t→0 t<br />

Das bedeutet jedoch gerade das Anwenden des Vektorfelds v ↦→ −Av auf<br />

unsere Funktion P , und bezeichnet aij den Eintrag der Matrix A in der i-ten<br />

Zeile und j-ten Spalte, so bedeutet es das Anwenden des Differentialoperators<br />

(−a11X − a12Y )∂x + (−a21X − a22Y )∂y auf unser Polynom P ∈ C[X, Y ].<br />

Diese Formeln definieren sogar eine komplexlineare Operation der Liealgebra<br />

gl(2; C). Nun beachten wir su(2) ∩ i su(2) = 0 in sl(2; C), so daß die<br />

komplexlineare Erweiterung nach 2.1.26 der Einbettung su(2) ↩→ sl(2; C) auf<br />

su(2)C notwendig eine Injektion und dann mit Dimensionsvergleich sogar eine<br />

Bijektion<br />

su(2)C<br />

∼<br />

→ sl(2; C)<br />

liefert. Unter dieser Identifikation muß dann offensichtlich die aus der Komplexifizierung<br />

unserer reell-linearen Operation von su(2) entstehende komplexlineare<br />

Operation von su(2)C auf L(m) der durch unsere expliziten Formeln<br />

gegebenen komplexlinearen Operation von sl(2; C) entsprechen. Unter unserer<br />

Operation wirken also die Elemente<br />

h =<br />

<br />

1 0<br />

, e =<br />

0 −1<br />

<br />

0 1<br />

, f =<br />

0 0<br />

<br />

0 0<br />

1 0<br />

von sl(2; C) wie die Differentialoperatoren −X∂x + Y ∂y, −Y ∂x und −X∂y.<br />

Insbesondere bilden die Vektoren Y m , XY m−1 , . . . , X m eine Basis von L(m)<br />

aus Eigenvektoren von h zu den Eigenwerten m, m − 2, . . . , −m und e und<br />

f induzieren Isomorphismen zwischen Eigenräumen zu benachbarten Eigenwerten.<br />

Unsere Darstellung für die komplexifizierte Liealgebra ist damit in<br />

der Tat irreduzibel, denn jede von Null verschiedene Unterdarstellung müßte<br />

nach ?? einen Eigenvektor von h enthalten und damit bereits die ganze Darstellung<br />

sein. Um zu zeigen, daß unsere Gruppe keine anderen irreduziblen<br />

komplexen Darstellungen besitzt, reicht es nach 2.1.29, dasselbe für ihre komplexifizierte<br />

Liealgebra zu prüfen. Das zeigen wir gleich anschließend als Satz<br />

2.2.6.<br />

Ergänzung 2.2.5. In der Physik lernt man die hier mit e und f bezeichneten<br />

Elemente auch als Leiteroperatoren oder Kletteroperatoren kennen. Die<br />

aus der Physik vertrauten weniger übersichtlichen Formeln werden Sie jedoch<br />

erst in 2.4.18 sehen, wenn wir ein invariantes Skalarprodukt wählen und zu<br />

einer Orthonormalbasis übergehen. In der Physik rechnet man auch oft mit

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