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Analysis

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5. GEWÖHNLICHE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN 495<br />

Ist nun G eine Stammfunktion von 1/a und B eine Stammfunktion von b, so<br />

folgt für alle s, t ∈ I sofort<br />

G(γ(t))−G(γ(s)) =<br />

γ(t)<br />

γ(s)<br />

dx<br />

a(x) =<br />

t<br />

˙γ(τ)<br />

dτ =<br />

s a(γ(τ))<br />

t<br />

s<br />

b(τ) dτ = B(t)−B(s)<br />

Hier ist G sicher streng monoton. Folglich hat es offenes Bild G(V ) ⊂◦ R, und<br />

bilden wir die Umkehrabbildung G −1 : G(V ) → R, so folgt<br />

γ(t) = G −1 (B(t) + c) ∀t ∈ I<br />

mit der Konstante c = G(γ(s)) − B(s). Umgekehrt prüft man auch ohne<br />

Schwierigkeiten, daß für (s, v) ∈ W ×V die obige Formel für c = G(v)−B(s)<br />

und t ∈ I + B −1 (G(V ) − c) die größte Lösung unserer Differentialgleichung<br />

mit γ(s) = v liefert. Um den Zusammenhang mit der Situation separierter<br />

Variablen im Sinne von 5.1.18 herzustellen, interpretieren wir unsere Gleichung<br />

wie in 5.1.19 als die Suche nach Integralkurven des ebenen Vektorfelds<br />

(z, x) ↦→ (1, a(x)b(z)) und kommen unter der zusätzlichen Annahme, daß<br />

auch b keine Nullstelle habe, mit der in 5.1.17 erläuterten Längenänderung<br />

um c(z, x) = b(z) −1 zum Vektorfeld (z, x) ↦→ (b(z) −1 , a(x)). In dieser Weise<br />

landen wir dann bei der Suche nach den Integralkurven eines Vektorfelds mit<br />

separierten Variablen.<br />

5.1.22. Eine Fülle an weiteren Beispielen und Lösungsmethoden findet man<br />

etwa in [MV00].<br />

5.2 Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen<br />

5.2.1. Wir erinnern daran, daß nach 4.1.6 eine Abbildung f zwischen metrischen<br />

Räumen lipschitzstetig heißt genau dann, wenn es eine Konstante<br />

L > 0 gibt mit d(f(x), f(y)) ≤ Ld(x, y) für alle x, y im Ausgangsraum. Eine<br />

Abbildung zwischen metrischen Räumen heißt lokal lipschitzstetig genau<br />

dann, wenn jeder Punkt des Ausgangsraums eine Umgebung besitzt, auf der<br />

unsere Funktion lipschitzstetig ist.<br />

5.2.2. Nach 1.3.5 ist jedes stetig differenzierbare Vektorfeld auf einer offenen<br />

Teilmenge eines normierten Raums lokal lipschitzstetig, deshalb folgt 5.1.11<br />

aus der anschließenden etwas technischeren Version 5.2.6. Die Hauptlast des<br />

Beweises trägt jedoch das folgende Lemma 5.2.3.<br />

Lemma 5.2.3 (Lokale Existenz und Eindeutigkeit). Gegeben X ein<br />

vollständiger normierter reeller Raum, U ⊂◦ X offen und A : U → X ein beschränktes<br />

lipschitzstetiges Vektorfeld existieren zu jedem Anfangswert p ∈ U

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