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Analysis

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660 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

Null ausdehnen und darauf die Fouriertransformation anwenden, so erhalten<br />

wir eine Funktion auf dem Raum aller möglichen Tonhöhen, die in der<br />

Nähe der angeschlagenen Tonhöhen sehr große Werte annimmt und sonst<br />

nur sehr kleine Werte, vergleiche 2.1.5. In diesem Sinne ist also das Auflösen<br />

eines Akkordes in einzelne Töne eine Fouriertransformation. Sie ist der Ausgangspunkt<br />

eines Teilgebiets der Mathematik, das man denn auch treffend<br />

als Harmonische <strong>Analysis</strong> bezeichnet.<br />

Beispiel 2.1.4. Wir berechnen die Fouriertransformierte von f : R → C,<br />

x ↦→ e−|x| und erhalten<br />

f ∧ (y) = 1<br />

√ 2π<br />

= 1<br />

√ 2π<br />

= 1<br />

√ 2π<br />

e −|x| e − i xy dx<br />

∞<br />

= 1 √ 2<br />

2π y2 +1<br />

0 e−(i y+1)x dx + 1 √<br />

2π<br />

<br />

1 1 − i y+1 i y−1<br />

0<br />

−∞ e−(i y−1)x dx<br />

Übung 2.1.5. Man berechne die Fouriertransformierte der Rechtecksfunktion<br />

f, die gegeben wird durch die Vorschrift f(x) = 1 für |x| ≤ 1 und Null<br />

sonst, und zeige f ∧ (y) = ( √ 2 sin y)/ √ πy. Man berechne auch die Fouriertransformierten<br />

der Produkte f(x) sin(αx) für α ∈ R und diskutiere den<br />

Zusammenhang mit dem Hören von Akkorden.<br />

Proposition 2.1.6 (Formelsammlung für die Fouriertransformation).<br />

Sei f ∈ L 1 (R n ) eine integrierbare Funktion.<br />

1. Die Fouriertransformierte f ∧ von f ist stetig und beschränkt, genauer<br />

gilt f ∧ (y) ≤ (2π) −n/2 f1 für alle y. In 2.1.14 zeigen wir zusätzlich,<br />

daß die Fouriertransformierte f ∧ einer integrierbaren Funktion f für<br />

y → ∞ stets gegen Null strebt.<br />

2. Für g(x) = f(x) e i α·x mit α ∈ R n haben wir g ∧ (y) = f ∧ (y − α).<br />

3. Für g(x) = f(x − b) mit b ∈ R n haben wir g ∧ (y) = f ∧ (y) e − i b·y .<br />

4. Für g(x) = f(x) haben wir g ∧ (y) = f ∧ (−y).<br />

5. Für g(x) = f(cx) mit c ∈ R × haben wir g ∧ (y) = |c| −n f ∧ (y/c).<br />

6. Ist für ein ν mit 1 ≤ ν ≤ n die Funktion g mit g(x) = xνf(x) auch<br />

integrierbar, so ist f ∧ partiell differenzierbar nach der ν-ten Variablen<br />

und es gilt g∧ ∂f ∧<br />

(y) = i ∂yν (y).

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