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Analysis

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4. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN 877<br />

4.5 Vektorfelder auf Mannigfaltigkeiten<br />

4.5.1. Ein Vektorfeld A auf einer glatten Mannigfaltigkeit X hatten wir bereits<br />

in 4.4.12 erklärt als einen Schnitt des Tangentialbündels. In Formeln<br />

ist ein Vektorfeld also eine Abbildung A : X → TX mit π ◦ A = idX für<br />

π : TX → X die kanonische Projektion. Meist betrachten wir glatte Vektorfelder,<br />

für die also A eine glatte Abbildung ist. Wir schreiben oft Ax für<br />

den Wert des Vektorfelds A an der Stelle x ∈ X, so daß stets gilt Ax ∈ TxX.<br />

Definition 4.5.2. Gegeben ein Vektorfeld A auf einer Mannigfaltigkeit X<br />

und eine glatte Funktion f : X → R erklären wir eine weitere Funktion<br />

(Af) : X → R durch die Vorschrift<br />

(Af)(x) := Ax(fx)<br />

Hier meint fx ∈ OX,x den Funktionskeim von f an der Stelle x ∈ X. Wir<br />

sagen dann, die Funktion Af entstehe durch Ableiten der Funktion f in<br />

Richtung des Vektorfelds A. Des weiteren können wir auch das Vektorfeld<br />

fA bilden, das durch Multiplikation des Vektorfelds A mit der Funktion f<br />

entsteht.<br />

Definition 4.5.3. Gegeben eine glatte Abbildung φ : X → Y von Mannigfaltigkeiten<br />

und Vektorfelder A auf X und B auf Y sagen wir, unsere<br />

Vektorfelder seien φ-verwandt und schreiben<br />

φ : A ❀ B<br />

genau dann, wenn gilt (dxφ)(Ax) = Bφ(x) für alle x ∈ X. Ebenso sagen wir,<br />

Funktionen g : X → R und f : Y → R seien φ-verwandt und schreiben<br />

auch schon mal φ : g ❀ f genau dann, wenn gilt g = f ◦ φ. In diagrammatischer<br />

Schreibweise ist die Verwandtschaft φ : A ❀ B von Vektorfeldern<br />

gleichbedeutend zur Kommutativität des Diagramms<br />

X φ<br />

A<br />

<br />

<br />

Y<br />

B<br />

<br />

TX dφ <br />

TY<br />

Übung 4.5.4. Verwandte glatte Funktionen haben in Bezug auf verwandte<br />

Vektorfelder verwandte Ableitungen. Ist also in Formeln φ : X → Y glatt<br />

und gilt φ : A B für Vektorfelder und φ : g ❀ f für Funktionen, so folgt<br />

φ : Ag ❀ Bf. Anders formuliert gilt für jede glatte Funktion f : Y → R die<br />

Identität<br />

A(f ◦ φ) = (Bf) ◦ φ

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