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Analysis

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17. RADONMASSE UND HAAR’SCHE MASSE 1159<br />

Satz 17.2.3 (Riesz’scher Darstellungssatz). Für jeden lokal kompakten<br />

separablen Hausdorffraum X liefert das Bilden des Integrals eine eineindeutige<br />

Entsprechung<br />

{Borelmaße auf X} ∼ → {Radonmaße auf X}<br />

17.2.4. In anderen Worten können wir also jede nichtnegative Linearform<br />

durch genau ein Borelmaß darstellen, deshalb auch die Bezeichnung als Darstellungssatz.<br />

Will man auf die Forderung verzichten, daß X separabel sein<br />

soll, so muß man an die Maße auf der linken Seite der Bijektion zusätzliche<br />

Forderungen stellen, damit das Bilden des Integrals eine Bijektion liefert, vergleiche<br />

etwa [Hal70] oder [Rud87]: Eine Möglichkeit ist, nur solche Borelmaße<br />

zu betrachten, bei denen (1) das Maß jeder meßbaren Menge das Infimum<br />

der Maße der sie umfassenden offenenen Mengen ist und bei denen (2) daß<br />

Maß jeder offenen Menge und jeder Menge endlichen Maßes das Supremum<br />

der Maße der in ihr enthaltenen Kompakta ist. Betrachten wir zum Beispiel<br />

eine überabzählbare Menge mit der diskreten Topologie und das topologische<br />

Maß, das jeder abzählbaren Menge Null zuordnet und jeder überabzählbaren<br />

Menge Unendlich, so ist das Integral jeder stetigen Funktion mit kompaktem<br />

Träger null, obwohl unser Maß nicht identisch verschwindet. Allerdings ist<br />

in diesem Fall auch unsere Regularitätsbedingung (2) nicht erfüllt. Meines<br />

Erachtens sind auf topologischen Räumen Radonmaße der eigentlich natürliche<br />

Begriff und es ist nicht sinnvoll, mit Borelmaßen zu arbeiten in einer<br />

Allgemeinheit, in der sie nicht mehr dasselbe wie Radonmaße liefern, also jenseits<br />

separabler lokal kompakter Hausdorff-Räume. Wir beginnen den Beweis<br />

des Satzes mit dem Nachweis, daß nichtnegative Linearformen automatisch<br />

gewisse Stetigkeitseigenschaften haben.<br />

Lemma 17.2.5 (Stetigkeitseigenschaften nichtnegativer Linearformen).<br />

Gegeben ein lokal kompakter Hausdorffraum X und eine nichtnegative<br />

Linearform Λ : Cc(X, R) → R und ein Kompaktum K ⊂ X ist die Einschränkung<br />

von Λ auf den Raum CK(X, R) aller stetigen Funktionen mit Träger in<br />

K stetig für die Norm der gleichmäßigen Konvergenz.<br />

Beweis. Das Lemma von Urysohn oder genauer 17.1.9 liefert eine stetige<br />

nichtnegative Funktion h ∈ Cc(X, R), die auf unserem Kompaktum K konstant<br />

Eins ist. Für f ∈ CK(X, R) gilt dann −f∞ h ≤ f ≤ f∞ h und<br />

Anwenden von Λ liefert |Λ(f)| ≤ Λ(h) f∞.<br />

Ergänzung 17.2.6. Gegeben ein lokal kompakter Hausdorffraum X versteht<br />

man unter einem signierten Radon-Maß auf X eine Linearform Λ :<br />

Cc(X, R) → R mit der Eigenschaft, daß für jedes Kompaktum K ⊂ X die

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