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Analysis

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2. SINGULÄRE STELLEN HOLOMORPHER FUNKTIONEN 1377<br />

Es bleibt also nur die Existenz einer derartigen Entwicklung zu zeigen. Gegeben<br />

w aus unserem Kreisring wählen wir a, A mit r < a < |w| < A < R<br />

und betrachten einen Integrationsweg γ, der auf demselben Strahl wie w beginnend<br />

erst im Gegenuhrzeigersinn die Kreislinie |z| = A halb herumläuft,<br />

dann auf einem Radius zur Kreislinie |z| = a, darauf einmal im Uhrzeigersinn<br />

herum, wieder auf dem Radius zurück nach aussen, und auf der Kreislinie<br />

|z| = A weiter zum Ausgangspunkt. Dieser Weg ist offensichtlich homotop zu<br />

jedem Weg, der vom selben Ausgangspunkt erst ein Stück auf dem Radius<br />

in Richtung w läuft, dann auf einem kleinen Kreisweg im Gegenuhrzeigersinn<br />

um w, um dann wieder auf dem Radius zurück zum Ausgangspunkt. Mit<br />

der Integralformel von Cauchy und der Homotopieinvarianz des Wegintegrals<br />

folgt<br />

f(w) = 1<br />

2πi<br />

<br />

γ<br />

<br />

f(z) 1<br />

dz =<br />

z − w 2πi |z|=A<br />

<br />

f(z) 1<br />

dz −<br />

z − w 2πi |z|=a<br />

f(z)<br />

z − w dz<br />

Das erste dieser Integrale verwandeln wir wie beim Beweis des Potenzreihenentwicklungssatzes<br />

1.7.7 in die Potenzreihe<br />

∞<br />

<br />

<br />

1<br />

f(z)<br />

dz w<br />

2πi<br />

zk+1 k<br />

k=0<br />

|z|=A<br />

mit Konvergenzradius ≥ A. Das zweite Integral behandeln wir ähnlich, nur<br />

schreiben wir nun, da auf dem Integrationsweg ja |w| > |z| gilt,<br />

<br />

−1 1 1<br />

= =<br />

z − w w 1 − (z/w)<br />

1<br />

∞ z<br />

w<br />

k<br />

wk im Sinne gleichmäßiger Konvergenz in z auf dem Kreisring |z| = a und erhalten<br />

<br />

∞<br />

<br />

−1 f(z) 1<br />

dz = f(z)z<br />

2πi |z|=a z − w 2πi |z|=a<br />

k <br />

dz w −k−1<br />

k=0<br />

zunächst einmal im Sinne punktweiser Konvergenz an jeder Stelle w mit<br />

a < |w| < A. Hier steht nun aber eine Potenzreihe im w −1 , die konvergiert<br />

für |w −1 | < a −1 . Also ist für |w| ≥ a + ε bei beliebigem ε > 0 die Konvergenz<br />

gleichmäßig in w. Das zeigt die Existenz der Entwicklung in eine<br />

Laurentreihe.<br />

2.1.19. Insbesondere können wir jede holomorphe Funktion mit einer isolierten<br />

Singularität im Ursprung in eine Laurentreihe entwickeln. Unsere Funktion<br />

hat einen Pol im Ursprung genau dann, wenn ihre Laurentreihe mindenstens<br />

einen und höchstens endlich viele von Null verschiedene Koeffizienten<br />

k=0

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