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Analysis

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2. NAIVE MENGENLEHRE UND KOMBINATORIK 49<br />

Beispiel 2.2.7. Gegeben zwei Mengen X, Y erklärt man die sogenannten<br />

Projektionsabbildungen oder Projektionen pr X : X × Y → X bzw.<br />

pr Y : X × Y → Y durch die Vorschrift (x, y) ↦→ x bzw. (x, y) ↦→ y. In manchen<br />

Zusammenhängen notiert man sie auch abweichend pr 1 und pr 2 für die<br />

“Projektion auf die erste bzw. zweite Komponente”.<br />

Definition 2.2.8. Ist f : X → Y eine Abbildung, so definieren wir ihr Bild<br />

oder genauer ihre Bildmenge, eine Teilmenge im f ⊂ Y , durch<br />

im f := {y ∈ Y | Es gibt x ∈ X mit f(x) = y}<br />

für französisch und englisch image. Eine Abbildung, deren Bild aus höchstens<br />

einem Element besteht, nennen wir eine konstante Abbildung. Eine<br />

Abbildung, deren Bild aus genau einem Element besteht, nennen wir eine<br />

einwertige Abbildung. In anderen Worten ist eine einwertige Abbildung<br />

also eine konstante Abbildung mit nichtleerem Definitionsbereich.<br />

Definition 2.2.9. Ist f : X → Y eine Abbildung und A ⊂ X eine Teilmenge,<br />

so definieren wir das Bild von A unter f, eine Teilmenge f(A) ⊂ Y , durch<br />

f(A) := {y ∈ Y | Es gibt x ∈ A mit f(x) = y}<br />

Beispiel 2.2.10. Per definitionem haben wir für eine Abbildung f : X → Y<br />

stets f(X) = im f. Für unsere Abbildung q : Z → Z, n ↦→ n 2 des Quadrierens<br />

von eben könnten wir die Menge aller Quadratzahlen schreiben als<br />

q(Z) = {a 2 | a ∈ Z}<br />

Ebenso wäre {2a | a ∈ N} eine mögliche formelmäßige Darstellung der Menge<br />

aller geraden natürlichen Zahlen, und {ab | a, b ∈ N, a ≥ 2, b ≥ 2} wäre eine<br />

formelmäßige Darstellung der Menge aller natürlichen Zahlen, die nicht prim<br />

und auch nicht Null oder Eins sind.<br />

2.2.11. Gegeben ein festes c ∈ Y schreiben wir oft auch kurz c für die konstante<br />

Abbildung X → Y , x ↦→ c für alle x ∈ X. Damit verbunden ist die<br />

Hoffnung, daß aus dem Kontext klar wird, ob im Einzelfall die Abbildung<br />

c : X → Y oder das Element c ∈ Y gemeint sind.<br />

Definition 2.2.12. Ist f : X → Y eine Abbildung und B ⊂ Y eine Teilmenge,<br />

so definieren wir ihr Urbild, eine Teilmenge von f −1 (B) ⊂ X, durch<br />

f −1 (B) := {x ∈ X | f(x) ∈ B}<br />

Besteht B nur aus einem Element x, so schreiben wir auch f −1 (x) statt<br />

f −1 ({x}) und nennen diese Menge die Faser von f über x. Das Quadrieren<br />

q aus 2.2.10 hat etwa die Fasern q −1 (1) = {1, −1} und q −1 (−1) = ∅.

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