05.10.2013 Aufrufe

Analysis

Analysis

Analysis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

450 KAPITEL IV. FUNKTIONEN MEHRERER VERÄNDERLICHEN<br />

In dieser Sprache ausgedrückt kann also ein System von m Gleichungen in<br />

m + n Unbekannten im allgemeinen “lokal” in der Weise aufgelöst werden,<br />

daß wir n der Unbekannten frei wählen und die restlichen m Unbekannten<br />

dadurch dann im Wesentlichen eindeutig festgelegt werden.<br />

Beispiel 4.2.11. Wir betrachten f : R × R → R, f(z, x) = z2 + x2 und<br />

(c, a) = (0, 1). Da ∂f<br />

nicht verschwindet bei (0, 1), sind die Voraussetzungen<br />

∂x<br />

des Satzes erfüllt. Ein mögliches Tripel bestünde aus C1 = (−1, 1), A1 =<br />

(0, ∞) und g(z) = √ 1 − z2 . Unsere implizite Funktion sucht sich in diesem<br />

Fall für jedes z ∈ (−1, 1) dasjenige positive x = g(z) aus, für das der Punkt<br />

(z, x) auf dem Einheitskreis liegt. Die Ableitung dieser impliziten Funktion<br />

ergibt sich mit unserer Regel richtig zu<br />

∂g<br />

∂z<br />

= −<br />

−1 <br />

∂f ∂f<br />

= −<br />

∂x ∂z<br />

2z<br />

2x<br />

z<br />

= −√<br />

1 − z2 Beispiel 4.2.12. Wir betrachten f : R2 × R → R, f(z, w, x) = z2 + w2 + x2 und (c, a) = (0, 0, 1). Um Indizes zu vermeiden, haben wir hier die Parameter<br />

mit (z, w) statt mit (z1, z2) bezeichnet. Da ∂f<br />

nicht verschwindet bei (0, 0, 1),<br />

∂x<br />

sind die Voraussetzungen des Satzes erfüllt. Ein mögliches Tripel bestünde<br />

aus C1 der offenen Einheitskreisscheibe in der zw-Ebene, A1 = (0, ∞) und<br />

g(z, w) = √ 1 − z2 − w2 . Anschaulich wählt unsere implizite Funktion für<br />

jedes Paar (z, w) aus der offenen Einheitskreisscheibe das positive x aus, für<br />

das der Punkt (z, w, x) auf der Einheitssphäre liegt.<br />

Beispiel 4.2.13. Wir betrachten das Gleichungssystem<br />

ζξ + ζv − ξu 2 = 1<br />

ζu 3 + 3ζu − uv = 3<br />

Es ist etwa erfüllt für (ζ, ξ, u, v) = (1, 1, 1, 1). Wenn man nun ζ und ξ ein<br />

bißchen ändert, kann man dann stets u und v so anpassen, daß unser Gleichungssystem<br />

erfüllt bleibt? Der Satz über implizite Funktionen liefert genau<br />

diese Aussage, man muß dazu nur prüfen, daß die (2 × 2)-Matrix der partiellen<br />

Ableitungen der beiden Gleichungen unseres Systems nach u und v bei<br />

(1, 1, 1, 1) invertierbar ist. Genauer erhält man hier die Matrix<br />

0<br />

@<br />

−2 1<br />

5 −1<br />

und damit implizite Funktionen u(ζ, ξ) und v(ζ, ξ), die in einer Umgebung<br />

von (1, 1) definiert sind und die dort jeweils den Wert 1 annehmen. Man<br />

beachte jedoch die Verschiebung der Notation: Unser (ζ, ξ) hier entspricht<br />

1<br />

A

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!