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Analysis

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1334 KAPITEL VIII. FUNKTIONENTHEORIE<br />

Beispiel 1.2.16. Die Exponentialfunktion definiert eine holomorphe Bijektion<br />

exp : R × (−π, π)i ∼ → C\R≤0. Deren Umkehrung wird auf der oberen<br />

Halbebene gegeben durch<br />

log(x + iy) = log x2 + y2 + i π x<br />

− i arctan<br />

2 y<br />

Wir haben also u(x, y) = log x 2 + y 2 und v(x, y) = π/2 − arctan(x/y). Es<br />

ist eine gute Übung, nun die Cauchy-Riemann’schen Differentialgleichungen<br />

zu prüfen. Einfacher folgert man aber die Holomorphie dieser Funktion aus<br />

dem Satz 1.2.5 über die komplexe Differenzierbarkeit von Umkehrfunktionen.<br />

Definition 1.2.17. Bezeichne c : C → C die komplexe Konjugation und sei<br />

U ⊂◦ C eine offene Teilmenge. Eine Funktion f : U → C heißt antiholomorph<br />

genau dann, wenn ¯ f = c ◦ f holomorph ist.<br />

Übung 1.2.18. Sei U ⊂◦ C eine offene Teilmenge. Man zeige, daß eine Funktion<br />

f : U → C antiholomorph ist genau dann, wenn f ◦ c : c(U) → C holomorph<br />

ist. Insbesondere ist die Verknüpfung antiholomorpher Funktionen stets holomorph.<br />

Übung 1.2.19. Eine holomorphe Funktion mit zusammenhängendem Definitionsbereich,<br />

die nur reelle Werte annimmt, ist konstant.<br />

Übung 1.2.20. Sei U ⊂◦ C offen und f : U × [a, b] → C, (z, t) ↦→ f(z, t) stetig.<br />

Ist f für alle t holomorph in z und ∂f<br />

: U × [a, b] → C stetig, so ist auch die<br />

∂z<br />

Abbildung F : z ↦→ b<br />

f(z, t) dt holomorph und es gilt<br />

a<br />

∂F<br />

(w) =<br />

∂z<br />

b<br />

a<br />

∂f<br />

(w, t) dt<br />

∂z<br />

Hinweis: IV.2.1.13. Ich bemerke, daß wir in 1.6.14 die Holomorphie des Integrals<br />

sogar zeigen, ohne die Stetigkeit der Ableitung vorauszusetzen. Vielmehr<br />

wird diese Stetigkeit aus dem Beweis des Satzes von Goursat 1.6.5<br />

folgen.<br />

1.3 Komplexe Wegintegrale<br />

1.3.1. Wir verwenden im folgenden die Integration stetiger vektorwertiger<br />

Funktionen auf kompakten reellen Intervallen III.1.3, benötigen dies Konzept<br />

jedoch nur im Fall von stetigen komplexwertigen Funktionen h : [a, b] → C,<br />

für die man die Integral auch elementar über die Formel<br />

b<br />

a<br />

f :=<br />

b<br />

a<br />

Re f + i<br />

b<br />

a<br />

Im f<br />

definieren und die benötigten Eigenschaften elementar nachprüfen kann.

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