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94 KAPITEL II. FUNKTIONEN EINER VERÄNDERLICHEN<br />

Definition 1.2.5. Sei (X, ≤) eine partiell geordnete Menge und Y ⊂ X eine<br />

Teilmenge.<br />

1. Ein Element o ∈ X heißt eine obere Schranke von Y genau dann,<br />

wenn gilt o ≥ y ∀y ∈ Y .<br />

2. Ein Element u ∈ X heißt eine untere Schranke von Y genau dann,<br />

wenn gilt u ≤ y ∀y ∈ Y .<br />

Definition 1.2.6. Sei (X, ≤) eine partiell geordnete Menge und Y ⊂ X eine<br />

Teilmenge.<br />

1. Ein Element s ∈ X heißt die kleinste obere Schranke oder das<br />

Supremum von Y in X genau dann, wenn s das kleinste Element<br />

ist in der Menge {o ∈ X | o ist obere Schranke von Y }. Wir schreiben<br />

dann s = sup Y oder genauer s = sup X Y .<br />

2. Ein Element i ∈ X heißt die größte untere Schranke oder auch das<br />

Infimum von Y in X genau dann, wenn i das größte Element ist in<br />

der Menge {u ∈ X | u ist untere Schranke von Y }. Wir schreiben dann<br />

i = inf Y oder genauer i = infX Y .<br />

Beispiel 1.2.7. Die Teilmenge Y = {q ∈ Q | q < 1} ⊂ Q hat kein größtes<br />

Element, besitzt jedoch in Q eine kleinste obere Schranke, nämlich sup Y = 1.<br />

Die Teilmenge Z = {q ∈ Q | q ≤ 1} ⊂ Q hat ein größtes Element, nämlich die<br />

1, und das ist dann natürlich auch gleichzeitig ihre kleinste obere Schranke in<br />

Q, also haben wir auch sup Z = 1. Die Teilmenge Y = {q ∈ Q | q < 1} ⊂ Q<br />

hat in Q keine untere Schranke und dann natürlich erst recht keine größte<br />

untere Schranke.<br />

1.2.8. Besitzt eine Teilmenge Y ⊂ X ein größtes Element g ∈ Y, so gilt<br />

g = sup Y . Besitzt eine Teilmenge Y ⊂ X ein kleinstes Element k ∈ Y, so<br />

gilt k = inf Y . Sind Teilmengen Z ⊂ Y ⊂ X gegeben und besitzen Z und Y<br />

ein Supremum in X, so gilt sup Z ≤ sup Y .<br />

Ergänzendes Beispiel 1.2.9. Auf der Potenzmenge einer beliebigen Menge ist<br />

die Inklusionsrelation eine partielle Ordnung. Bezüglich dieser Ordnung ist<br />

die Vereinigungsmenge im Sinne von ?? eines Mengensystems sein Supremum<br />

und die Schnittmenge sein Infimum.<br />

Übung 1.2.10. Die Menge {x ∈ Q | x 2 ≤ 2} besitzt in Q keine größte untere<br />

Schranke.

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